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Cover  
Bonded - Rest In Violence (CD)
Label: Century Media
VÖ: 20.01.2020
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.5
Die alte Weisheit, dass sich meist eine neue Tür öffnet, nachdem die alte unwiderruflich zugefallen ist, hat sich bei Bonded in Windeseile bestätigt. Und zwar insofern, wonach Sodom Boss Tom Angelripper seine langjährigen Weggefährten Bernd Kost (g) und Markus Freiwald (d) nach einem kurzen Prozess den Laufpass gab. Die beiden Recken hätten viele neue Ideen für ein neues Sodom Album in petto gehabt – wahrscheinlich zu viele, als dass Tom sein Alphatier-Dasein in Gefahr sah. Was noch alles hinter den Kulissen bei den Ruhrpott Krachmachern geschah, wissen wir nicht genau, jedenfalls verstärkten sich Bernemann und Makka nach ihrer Suspendierung mit den Herrschaften Chris Tsistis (git, ex- Suicide Angels), Marc Hauschild (bass) und Ingo Bajaoncsak (voc, Assassin), um ihre Vision nahtlos umzusetzen.

Herausgekommen ist hierbei ein mehr als ansprechendes Thrash-Album, welches gleichermaßen moderne Farbtupfer sowie Hardcore-Vibes vermittelt: speziell betrifft das den dreckig-rauen Gesang von Ingo Bajoncsak, der zugegebenermaßen stimmlich etwas limitiert ist, aber ins Gesamtpaket gut reinpasst. Besonders herausragend zeigt sich die erste Hälfte dieses Silberlings, die sattelfeste Hook-Qualität und der Memory-Effekt begegnen dem Speed und der allgegenwärtigen Brachialität nämlich stets auf Augenhöhe. Arschtight sicherlich das von Bobby „Blitz“ Ellsworth (Overkill) mitgeprägte Titelstück und das im Refrain voll einschlagende "Je Suis Charlie", meiner Meinung nach der mit Abstand coolste Track auf "Rest In Violence". Auch wenn es nach hinten raus immer noch deftig und flott zur Sache geht, zeigt sich das Material des fünfköpfigen Gespanns leider nicht mehr so zwingend wie im ersten Abschnitt, das Gros der jüngeren Konkurrenz halten Bonded damit aber immer noch locker in Schach. Das Finalstück "The Outer Rim" entpuppt sich zu guter letzt als eine überraschend gelungene Halbballade!

Am Ende der Reise hinterlässt "Rest In Violence" einen überaus positiven Eindruck, man spürt die Euphorie des Neustarts, eine Kreativität, die aus den Köpfen und Körpern der Chefpartie Bernemnann/Freiwald irgendwann raus musste. Ach noch was: Ein stilistischer Vergleich mit Sodom ist kaum angebracht, am ehesten wäre dieser noch bei "No Cure For Life" aufgrund der Klampfenarbeit zu ziehen. Die Rabauken von Bonded variieren mehr das Tempo und klingen eine Schippe technischer, sind aber bitte immer noch als eingängig einzuordnen.



Trackliste
  1. God Given
  2. Suit Murderer
  3. Rest In Violence
  4. Jes Suis Charlie
  5. The Rattle & The Snake
  6. No Cure For Life
  1. Where Silence Reverbates
  2. Galaxy M87
  3. Arrival
  4. The Beginning Of The End
  5. To Each His Own
  6. The Outer Rim
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