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8.5
Zwei der besten ihrer Zunft haben ein Vierteljahrhundert nach ihrem großartigen Schaffen am Hardline-Debüt (zum Classic Review) also wieder beschlossen, gemeinsame Sache zu machen. Dean Castronovo und Johnny Gioeli sind nicht nur zwei der unumstritten besten Sänger dieses Erdballs , Dean Castronovo ist obendrein wohl auch einer der besten Drummer unserer Zeit und sein großartiges Schaffen von Ozzy bis zu Journey (um nur die Größten zu nennen) spricht für sich.
Dass Journey den Drummer als ersten Ersatz für ihren 1997 ausgestiegenen Ausnahmesänder Steve Perry im Auge hatten, wissen wir auch. Wir wissen auch warum. Kein anderer hat eine so rauchige geniale Stimme und kein anderer als Castronovo hätte Perry fast gleichwertig ersetzen können. Das alles ist aber lange her und muss hier nicht mehr erzählt werden. Genau so wenig, wie das Großartige, das Johnny Gioeli in den letzten 20 Jahren mit Axel Rudi Pell erschaffen hat. Nicht zuletzt mit all diesen Vorschusslorbeeren im Gepäck, macht "Set The World On Fire" dann auch von Beginn an Spass, nicht zuletzt deshalb, weil all seine Songs, ihre ganz große Stärke "zwischen" den Refrains haben (klingt komisch, ist aber so) und die Scheibe vor Allem auf der A-Side nahezu makellos ist. Nicht nur die offensichtlicht Lockerheit und Spielfreude machen Spaß. Gioeli-Castronovo liefern astreine AOR Kunst mit Melodic Rock- und Metal Note. Klar, dass zwei solche Vollprofis vom perfekten Melodic Rock Song bis zur Weltklasseballade alles drauf haben und das zeigen die beiden Großmeister gerade zu Beginn ihrer Scheibe verdammt locker. Der Titelsong steht gleich zu Beginn und zieht mit seinen perfekten Melodien alle Register des Genres. Große Klasse und genauso überzeugend, wie das superbe, das absolut großartige "Through" (ohne Zweifel einer der besten Songs der letzten Zeit), das auch nach dem x-ten Durchlauf noch wie Öl runtergeht. Perfekte Musik, gekrönt von zwei Gänsehautstimmen, die frisch und unverbraucht wie eh und je erschallen. Hätte "Set The World On Fire" nur solche Übertracks parat, würde ich die Höchstnote für eines der besten Melodic Rock Alben der letzten zwanzig Jahre zücken. "Who I Am" (perfekte 80er AOR), "Ride Of Your Life" ("lockerer Rocker") und die Monsterballade "It's All About You" haben ebenso Weltklasseformat und selbst "Fall Like An Angel" ist, trotz seines dezent kitschigen Avantasia-like-Refrains, einfach nur bärenstark. Allesamt Hochkaräter, voll von großartigen Hooklines und herrlichen Harmonien, denen der Rest vom Fest aber leider nicht mehr ganz das Wasser reichen kann. Wir reden zwar in Folge auch immer noch von absoluter Feinkost, ein kitschiges "Need You Now"-Cover, die allzu geballt sentimentalen "Mother, "Let Me Out", "Remember Me" und "Walk With Me" sind aber mitunter eine Spur zu sehr gratwandernde Schnulzen, zwischen unbestrittenem Niveau und Zuckerdose. Ohne Frage superb umgesetzt, auf Dauer aber leider doch etwas zu stark angezuckert. Hier zeigen sich Gioeli-Castronovo zum Teil einfach zu "cheesy+ und hier können die Titanen mit dem Stil und Niveau der ganz großen Referenzwerke nur mehr selten mithalten. Trotz des typischen Frontiers-Miefs ist "Set The World On Fire", aber vor Allem durch die traumhaften Stimmen der beiden Meister dennoch zu jeder Sekunde und bis zuletzt ein Genuss, an dem man sich nur schwer satthören kann. Am Ende ist "Set The World On Fire" ohne Zweifel ein schlicht großartiges Melodic Rock Album mit beinahe ausnahmslos bärenstarken Songs, das natürlich in erster Linie von den beiden Ausnahmestimmen lebt. Vielleicht wäre für "Set The World On Fire" ohne diese zwei Herren und ihre goldenen Stimmbänder auch der ein oder andere Punkt weniger drin gewesen. Ist aber nicht so und deshalb gibt's 9 Punkte für die A-side, 7 Punkte für die B-side und einen halben Bonuspunkt für die Herren Gioeli-Castronovo, die nicht nur jegliche Gesangskonkurenz vor Neid erblassen lassen, sondern auch weiten Teilen der unüberschaubaren Melodic-Rock-Mitstreiter ganz locker den nackten Hintern zeigen. Trackliste
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