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7.5
Es gibt Momente in denen es schwer fällt, die Grenze zwischen Subjektivität und Objektivität zu ziehen. Onjektiv ist "Knights Call" ein herausragendes, episches und zeitloses Hard Rock / Metal Album, bei dem vom Songwriting über die Verpackung und Sound bis hin zum Weltklassegesang alles perfekt scheint. Ein potentielles 9-Punkte Album für jede "normale" Band. Subjektiv gesehen, muss sich Axel Rudi Pell natürlich mit seinem eigenen Schaffen messen und genau da wird's schwierig. Wer Überalben wie "The Crest", "Shadow Zone", "Masquerade Ball" oder "Circle Of The Oath" verbrochen hat, der kann mit einem sehr guten, aber etwas zu vorhersehbaren "Knights Call" nämlich leider nicht immer voll punkten. Die erhofften Gänsehautepen sind hier leider ebenso nicht flächendeckend drin, wie amtliche, einen von Beginn an so richtig umwerfende Granaten und Hits. Vielmehr wirken Songs wie das gute, im Refrain aber viel zu banale "Long Live Rock", das verzichtbare Instrumental "Truth And Lies" oder ein lethargisches Epos wie "Towers Of Babylon" gleich bei der ersten Begegnung eher platt, als magisch.
Natürlich gibt es aber auch auf "Knights Call" bewährt gute Axel Rudi Pell Hausmannskost und ohne Frage jammern wir hier auf allerhöchstem Niveau. Der Einstieg in das 17. Axel Rudi Pell-Album ist nämlich ebenso vertraut, wie klasse. Nach einer stimmungsvollen Ouvertüre, bläst uns die Profitruppe mit "The Wild And The Young" einen bewährt starken Song um die Lauscher. Ein Schelm, wer hier an "Too Late" denkt, sich aber trotzdem über eine knackig moderne Produktion, treibende und harte Riffs und großartige Gesanglinien freut. Das haut einen nicht immer um, ist aber ohne Frage spätestens beim Refrain und beim tollen Gitarrensolo dennoch perfekt. Das melodische "Wildest Dreams", "Follow The Sun" und "Slaves On The Run" können da auch mithalten, "Beyond The Light" ist die gewohnt grandiose Ballade mit Gänsehautgesang und das getragene Epos "The Crusaders Of Doom" ist zwar nicht das Beste seiner Zunft, aber auch gelungen. Herauszuheben sind natürlich einmal mehr die großartige Performance von Johnny Gioeli, ohne dessen nicht wegzudenkende Ausnahmestimme ARP nie und nimmer so einzigartig wären und die Produktion. Tradition und Moderne werden auch auf "Knights Call" wieder nahezu perfekt vermischt. So sind der Sound und das Songwriting absolut klassisch, die Produktion hingegen so druckvoll und modern, wie man es bereits seit dem Überalbum "The Crest" gewohnt ist. Auch wenn "Knights Call" zum Ende hin leider nicht mit den ganz großen, erhofften Longtracks aufwarten kann, bleibt ein ehrliches, homogenes, in sich schlüssiges und top professionell, bis ins letzte Detail perfekt inszeniertes und eigentlich herausragendes Album. Newcomerbands würden mit einer Höchstnote und Jubelarien beworfen werden. In der überdimensionalen Axel Rudi Pell Discografie schafft es ein gutes, wenn auch ein wenig unspektakuläres und vorhersehbares Werk wie "Knights Call" aber leider nicht unter die ganz großen Perlen. Der Hochachtung, die man Axel Rudi Pell für sein hochkarätiges und konsequentes Schaffen der letzten knapp 30 Jahre und ein weiteres, verdammt gutes Album entgegenbringen muss, kann das natürlich rein gar nichts anhaben!§ Trackliste
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Reviews
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