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8.0
Ich habe es im Urin gespürt, dass die neue Tribulation "genau jene" Scheibe sein würde, die mich erstmals so richtig überzeugt. Stark und interessant waren die Ansätze, die die Schweden auf ihren letzten Alben zeigten. Restlos begeistern konnten sie mich bislang aber trotzdem nicht. Spätestens seit der höllisch geilen Single "The Lament" hab ich daran geglaubt, dass Tribulation mit "Down Below" Einzug in mein Heim finden würden und nun, nach fünf Durchläufen, kann ich diese These getrost unterschreiben. Atmosphäre und stimmungsvolle Dichte sind Programm. Die charismatischen Gitarrenharmonien prägen die Songs, die mit genanntem "The Lament" schlicht perfekt eingeleitet werden. Hypnotisch, düster und einfach nur süchtig machend ist er, dieser unscheinbar treibende Hit mit seinen betörenden Gitarrenläufen.
Wie ihre Beinahe-Brüder im Geister In Solitude mit ihrem leider letzten Album "Sister" (zum Review), gehen Tribulation auf ihrer vierten Scheibe einen deutlichen Schritt weiter Richtung pechschwarzer Romantik, 70er Jahre Horror-Flair und stellenweise auch 80er Dark Wave Größen Marke Fields Of The Nephilim. Ein Song wie "Nightbound" vereint die rauen, schwarzmetallischen Wurzeln mit stimmungsvollen Düster Rock Klängen. Vielleicht werden sich die Geister genau daran scheiden, woran ich meine Freude habe. Als gruselig und gespenstisch wird sie beschrieben, die Atmosphäre, die unaufdringlich stimmungsvolle Songs wie "Night Bound", das höllisch dichte "Subterranea" oder das finster rockende "Lady Death" auszeichnet. Nicht jeder einzelne Track ist überragend.Die Dichte und Spannung bleiben aber konstant hoch und dank der trockenen Produktion und der kernigen Herangehensweise, muss man auch keinerlei Angst vor Kitsch oder überproduzierter Theatralik haben. So verneigt sich das instrumentale "Purgatorio" spartanisch und wirkungsvoll vor unsterblichen Horror-Szenerien des Diamantenkönigs, lässt sich "Cries From The Underworld" wird von den harschen Vocals und stampfender Atmosphäre tragen, während "The World" mit seinen leichtfüßig Floyd'schen Gitarrenleads eines der Highlights der Platte darstellt. Der Opener bleibt zwar unerreicht, spätestens wenn "Here Be Dragons" einen superben Abschluss von "Down Below" zelebriert, darf man Tribulation aber bedenkenlos zu ihrem bisherigen Meisterstück gratulieren. So unscheinbar "Down Below" im ersten Anblick scheint, umso fieser fesselt es einen mit seinen staubtrockenen und doch so verlockenden Songs und Langzeit-Melodien, die man nur genau so schwer los wird, wie die kleinen, aber feinen und effektiven Gitarrenmelodien. Tribulation verbreiten mit ihrem vierten Album dichte und finstere Horror-Atmosphäre und treffen mit ihrem unaufgeregten und kitschfreien düster Rock/Metal zumindest bei mir daheim fast mitten ins Schwarze. Trackliste
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