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7.0
Wo das weitgehend harmlose "For The Journey" die Kurve vielleicht gerade noch kratzen konnte, ist "Legend Of The Shires" nun tatsächlich die erste Threshold seit fast zwanzig Jahren, die mich nicht wirklich überzeugen kann. Dass die Briten obendrein auch gleich noch ein Doppelalbum aus der ersten Platte nach der Damien Wilson 2.0 Phase gemacht haben, macht das Date auch nicht wirklich einfacher und offensichtlich bin ich einer der wenigen, die sich getrauen das so zu schreiben. Der einzige enttäuschte Thrashold-Fan bin ich aber nicht.
Threshold hatten ihre größten Momente von 2001 bis 2007 ("Hypothetical", "Critical Mass" und "Dead Reckoning" sind der Inbegriff von 10-Punkte Alben) und waren vor Allem mit Andrew McDermott am Mikro absolut unerreicht. Gemeinsam mit dem überragenden Debütalbum und "March Of Progress" haben die Briten hier zeitlos geniale Prog-Metal Alben mit Hitpotential und Gefühl ohne Ende kreiert. Dieser ganz große Höhenflug schien bereits am letzten Album mit Damien Wilson vorbei und auch am neuen Werk, auf dem "Psychedelicatessen"-Sänger Glynn Morgan seine Heimkehr feiern darf, findet keine Besserung statt. Threshold machen zwar immer noch herausragende, ja perfekte Musik und ihre Balance aus technischer Finesse, Hochglanzklängen und traumhaften Melodien ist immer noch makellos. So richtig packen und verzaubern können mich die Briten damit aber nur mehr sehr selten und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, alles Gute schon gehört zu haben. Natürlich fragt sich der Ottonormalverbraucher, was ich denn an großartigen Songs wie "Small Dark Lines" oder dem herausragenden "The Man Who Saw Through Time" auszusetzen habe. Eigentlich gar nichts. Sound und Struktur sind Threshold pur. Glynn Morgan macht seine Sache auch superb und liegt in der Mitte seiner beiden Vorgänger. Die Stimme ist keineswegs schuld daran, dass ich die meisten der neuen Songs zu wenig tiefgängig finde. Vielleicht sind es die Refrains, die den letzten Funken Größe vermissen lassen. Oft zu cheesy und oft auch zu auslandend und schwelgerisch ist der Doppeldecker. Wo die britische Ausnahmeband früher mit kompakten Geniestreichen den perfekten Chorus und die Gänsehautbridge kreieren konnte, fühlt man sich auch bei "Legends Of Shires" (ebenso wie bei seinem Vorgänger) heute zu oft "nur" nett berührt. Nach einem anständigen Beginn, geht dem Doppelalbum leider schnell die Luft aus. Songs wie "Stars And Satellites", "Subliminal Freeways" oder "On The Edge" sind schlicht langweilig und auch bei Momenten wie "Snowblind" und "Superiour Machine" schaffen es Threshold zu selten die Spannung aufrecht zu halten. Darüber kann am Ende auch das starke "Lost In Translation" nur marginal hinwegtäuschen. "Legends Of The Shires" ist ein gutes Album einer Weltklasseband, das der eigenen Geschichte - ebenso wie sein Vorgänger - aber leider nur bedingt gerecht wird. Warum genau das so ist, ist schwer zu beschreiben. Jeder x-beliebigen Band würde man hier wohl den roten Teppich ausrollen. Für Threshold sind aber wohl letztendlich einfach zu wenig Tiefgang, Spannung und Magie im Spiel, um die Enttäuschung verbergen zu können... Trackliste
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Reviews
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