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8.0
Wer hätte Ende der 80er, als Lee Dorrian noch in Napalm Death mit an Bord war, gedacht, dass sich der Ex-Hippie zum vielleicht gewieftesten Geschäftsmann der Szene entwickeln würde? Sein goldenes Näschen für großartige Newcomer ist unbestritten, aber viel weniger noch, dass er weiß, wie er aus ihnen handfesten Profit zieht. Uncle Acid & The Deadbeats sind neben Ghost das prominenteste Beispiel. Als ihr Rise Above-Records-Debüt "Blood Lust" erschien, wurde es nicht etwa vorsichtig auf CD und ein-zwei Vinyl-Pressungen veröffentlicht, nein, es mussten 3 CD-Pressungen und weit über ein Dutzend Platten in verschiedenen Farben sein. Und die Band schlug ein wie eine Bombe. Das etwas düstere Image (inklusive unbekannter Bandmitglieder – die Geister lassen grüßen), der Retro-Sound, der haarscharf am Stoner vorbeischrammt; all das begeisterte die Rise Above-Fans.
Dabei ist "Blood Lust" nicht das Debüt der Band, denn dieses hört auf den Namen "Volume 1" und fand schon 2010 den Weg in die Hände einer verschworenen kleinen Gemeinschaft in Cambridger Eckkneipen. Das ist wörtlich zu nehmen, denn von der CD gibt es ganze 20 Stück. Es darf geschätzt werden, dass diese unter Sammlern für gefühlt achtstellige Beträge gehandelt wird, immerhin sind Uncle Acid & The Deadbeats sicherer als jeder Fonds, so schnell steigen ihre Vinylpreise schon direkt nach Veröffentlichung. Wenn man davon absehen kann, dass es sich bei der Band um eine riesige, kalkulierte BWL-Konstruktion handelt, stellt man aber fest, dass die Musik astrein ist und nicht geringen Anteil am Erfolg des Vierers hat. Die mittlerweile 4 Alben schwere Band tourte nicht umsonst bereits vor Black Sabbath, um den amerikanischen Markt zu erobern. Vom Debüt blieben auch stets vereinzelte Lieder in der Setlist erhalten, etwa der Opener "Crystal Spiders". Im Grunde weiß jeder Fan, auch wenn er "Volume 1" noch nicht gehört hat, wie das Album klingt – tonnenschwere Riffs zu tonnenschwerer Produktion, darüber K.R. Starrs effektschwangerer Gesang, der so einzigartig ist, dass er eine eigene Sparte an Bands inspiriert hat; siehe Windham und Monolord. Etwas Anderes als eine Kaufempfehlung kann es für "Volume 1" nicht geben, ist es doch ein Beweis dafür, dass Uncle Acid & The Deadbeats seit jeher ein Händchen für eingängige, sehr eigenständige Songs haben und mit dem Erbe ihrer großen Vorbildern (unter Anderem auch The Beatles und Electric Wizard) sorgsam umzugehen wissen. Die Hards sollten für die Neuauflage schonmal ein Monatsgehalt parat legen - Lee Dorrian weiß um die Beliebtheit seiner Schützlinge. Trackliste
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