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9.0
Musik, die den Brustmuskel anspannen lässt, die die Wadenmuskulatur auf olympisches Niveau treibt und den eingeölten Körper nach drei Tagen Wasserentzug auf die Bühnen zur Schau treibt – das ist Thor, der mächtige Kanadier, der sich durch Bodybuilding, eine obskure Schauspielkarriere, eine ganze Portion Wahnsinn und nicht zuletzt seine Musikerkarriere einen Namen machte. Dabei sprechen wir hier von Eishockey-Songs und Filmmusik genauso, wie von echten, knallharten Alben, von Titeln wie "Devastation Of Musculation" und "Throwing Cars At People (On Coke With Thor)".
Ja, der 64-Jährige schaut auf eine illustre Karriere und fährt gerade zum Endspurt (Ha! Als hätte er solche Cardio-Einheiten nötig!) die richtigen Supplements auf. War schon "Metal Avenger" ein wirkungsvolles Nahrungsergänzungsmittel, ist "Beyond The Pain Barrier" ein handfester Steroid-Skandal – die Musik, die einst klang, als würden Mega Shark und Krokosaurus auf einander treffen, ist Anno 2017 sogar nach regulären Maßstäben echt gut. Zwar klingt der Donnergott immer noch nicht wie ein Opernsänger, aber mindestens so markant wie Evo Algy und Alasdair Ward. Und Texte wie "Bow Down To The Tyrant – The One Who Rules Your Freedom" bedürfen nur eines sonoren Organes in Kombination mit einem bedrohlichen Trizeps, um zu wirken. Lieder wie die Rock’N’Roll-Hantelbank "The Calling" oder der melodiöse Titeltrack verleihen selbst einem Ken Kelly-Portrait noch einen maskulineren Anstrich, während eine Halbballade wie "When A Hero Dies" zwar nach wie vor nicht zu den Stärken der Band gehört, aber unter Einfluss von Weightgainer und Protein-Cake auch dem gestandensten Mann noch eine Träne abverlangt. Alles klingt, als wäre es aus dem gleichen McFit-Studio, wie Manowars "Louder Than Hell", die seichte 6-Kilo-Hantel-Wiederholung "On Golden Sea", das obskure akustische Muscle-Shirt "Phantom’s Light" oder das aggressive hochintensive-Intervall-Training "Twilight Of The Gods". Fatburner wie das simpel betitelte "Thunder" könnten noch Überreste aus der glorreichen "Only The Strong"-Ära sein, während "Quest For Valor" das Stück sein dürfte, das Thor am Nächsten in die Ecke von Dream Theater bringen dürfte. Freilich fehlt dafür immer noch ein ganzes Stück musikalischer Vision, aber wer würde diesem Song gewordenen Anabol-Monster schon widersprechen wollen und damit eine Armdrück-Wettbewerb-Demütigung riskieren? Das simple ultraheavy-Riff von "Deity In The Sky" ist das musikalische Äquivalent zu einem Rendez-Vous von Jon "Bones" Jones' Ellenbogen mit einer Augenbraue. "Beyond The Pain Barrier" ist also ein absolut gelungenes Stück Proteinfilet und dürfte nicht nur eingeschworene Fans des Rock Warriors begeistern. Als Einstieg in die die Bauchmuskeln bis zu ihren Grenzen treibende Welt Thors ist das Album absolut zu empfehlen und für Thor-Korrs steht der nächste vor Trainingsschweiß triefende Klassiker in den Regalen. Kleiner Tipp: Wer sich mit Thor-Shirts in Clubs blicken lässt, bekommt Rabatt auf Getränke, freien Zugang zu Handynummern von Mädels und darf den Umfang seines Oberarms mit der Anzahl seiner wöchentlichen Workouts multiplizieren. Trackliste
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