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7.0
Das 2015er Debütalbum "Tau Cross" war eines der schmerzbefreitesten und coolsten Alben der letzten Jahre. Der komplett zeitlose, postapokalyptisch und finster umgesetzte Mix aus Metal, Hardcore, Thrash, Post-Punk, Rock N Roll und Gothic, den Tau Cross auf ihrem Debüt abgeliefert haben, dreht heute noch regelmäßig in meinem Player. Weil er Charisma hat. Weil er Eier und Attitüde hat und weil er frisch von der Leber gezockt zu jedem Moment packen kann und genau so klingt, wie eben keine andere Band. Denn genau das ist heutzutage eine große Seltenheit.
Die Erwartungen an "Pillar Of Fire" sind also immens, können aber leider nicht ganz erfüllt werden. Der Opener "Raising Golem" steht sinnbildlich für die ganze Platte. Jeder Song mag gute Ansätze haben und will auch den Charme des Debüts transportieren, schafft es aber nicht. Die eigenwillige Produktion und der mitunter dünne Mix sind keineswegs so tiefgründig, wie es der Sound von Tau Cross und vor Allem die geile Stimme von Rob "The Baron" Miller bräuchte und auch die Songs an sich haben nicht die Konsequenz, als echte Kracher durchzugehen. Zudem mag es manch einen durchaus stören, dass sehr viele Ideen auftauchen, die man schon vom Debüt kennt. War "Tau Cross" in seiner unsensiblen Mischung aus Motörhead, Killing Joke, Discharge, Fields Of The Nephilim und Neurosis unantastbar, einzigartig und packend, kann "Pillar Of Fire" maximal als "indizierte" FSK-16 Version seines großen Bruders vorstellig werden. Klar sind Songs wie "Bread And Circuses", "Deep State" das knackige "On The Water", "Big House" oder der düster Titelsong ziemlich coole Tracks mit starken Hooks und coolen Sounds. Ohne Zweifel allesamt Nummern, die zwischen den weitgehend gähnend langweiligen Releases des heurigen Jahres eine verdammt gute Figur machen. Aber eben auch nicht mehr und schon gar nicht so cool und umwerfend, wie es das schon jetzt kultige Erstwerk hat erhoffen lassen. Die Herren Michel "Away" Langevin und Rob "The Baron" Miller haben ohne Frage ein weiteres gutes und cooles Album am Start. Dem großartigen Tau Cross-Debüt kann "Pillar Of Fire" aber weder in Sachen Atmosphäre, noch beim Songwriting ganz das Wasser reichen. Leider bleibt die Hitdichte des Erstlings ebenso unerreicht, wie dessen finsteres und dreckiges Flair. Wer Tau Cross noch nicht kennt, der soll bitte zuerst das Debüt kaufen. Alle anderen dürfen natürlich auch bei "Pillar Of Fire" zugreifen und wer was Anderes behauptet, der hat diese Band mit all ihren Ecken und Kanten wohl falsch verstanden oder einfach zu spät für sich entdeckt! Trackliste
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