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7.5
Unscheinbar und genau deswegen vielleicht auch so anziehend und interessant ist dieses Kleinod aus den USA. 1476 präsentieren dem alten Kontinent mit "Wildwood" eine überzeugende Werkschau ihres Schaffens. Die Amis, die ihre Alben und EP's bis dato in Eigenregie vertickt haben, zelebrieren dunklen (Art) Rock, der seine Fühler auch immer wieder gerne Richtung Hard Rock oder Metal, aber auch Folk, Country oder Dark Wave der 80er und frühen 90er Jahre ausstreckt. Experimente, surreale Ambientausflüge und leicht proggige Gewürzmischungen inklusive, schaffen es 1476 dabei aber meist schlüssig, dicht und atmosphärisch zu musizieren.
Manchmal ruhig und introvertiert, anderenorts aber durchaus rau und groovig, klingt der Sound organisch und beinahe wie live aufgenommen. Immer jedoch sind dem intensiven Hörerlebnis ein düsterer Grundton und eine gewisse Melancholie als Fundament errichtet. Dabei liegen 1476 - ganz brutal gesagt - irgendwo in einem harsch inszenierten Gitarrensound zwischen The Mission, Tau Cross, Alkaline Trio, House Of Love, Simple Minds (thx for brainstorming Mr. Anderson) und New Model Army und dabei sind sie selbstredend absolut eigenständig und schwer greifbar. Genau das macht "Wildwood" auch so interessant. Der Sound ist teilweise akustisch und kompakt, manchmal ausladend, mal spartanisch und erdig, mal komplexer. Die Songs funktionieren dennoch allesamt und weil "Wildwood" im Bonusteil auch noch die düster geartete 2012er EP "The Nightside" geparkt hat, zeigt dieses wertige Package ziemlich feierlich, welche musikalische Bandbreite die eigenständig zu Werke gehenden Amis auf Lager haben. Der gewisse morbide, vielleicht auch okkulte Unterton, der 1476 zugrunde liegt, rührt im Übrigen nicht nur vom herbstlichen Artwork, das unweigerlich an klassische 70er und 80er Jahre Slasherkulissen erinnert, sondern auch von der tiefen Zuneigung der Band zur Poesie und Horrorliteratur von Edgar Allan Poe. Diese Fußnote und eine leicht britische Aura der 80er Jahre macht "Wildwood" zusätzlich zu einem intensiven Hörerlebnis, das man sich gern mal antun darf! Langer Rede, kurzer Sinn. Der Sound der Amis ist schwer zu erklären. Man könnte es vielleicht auch einfach nur bodenständige, ehrliche Rockmusik mit dunkler Note nennen und so darf der 80er Gitarrensound-Fan ebenso sein Ohr riskieren, wie der geübte Art Rock Veteran und der Okkult-/Dark Rock Fetischist. 1476 darf man sich in jedem Fall gerne merken! Youtube Trackliste
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