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Keine Wertung
Als bekennender Danzig-Fan, als Vertreter jener Zunft, die bis heute beharrlich behauptet, dass die ersten vier Alben des Schinkengottes unverzichtbar, eigenständig und einfach nur großartig sind (zu den Classics), hat man seit Jahren wenig zu lachen. Bis auf wenige Ausnahmen, präsentiert Mr. Glenn Danzig seinen Fans eigentlich trotz seiner hochkarätigen Band (Tommy Victor und Johnny Kelly sind immer noch an Bord) weitgehend B-Schrott von der Reservebank. Vielleicht tu ich hier auch dieser Coverscheibe unrecht. Vielleicht fehlt mir einfach der persönliche Zugang zu nett umgesetzten Songs von Bands wie The Troggs oder den Everly Brothers, wobei letztere mit dem poppigen "Crying In The Rain" zugegeben richtig gut wegkommen. Die die-hard Misfits Fans werden mit Dave Allan & The Arrows' "Devil's Angels" letztendlich ja auch durchaus ihren Spaß haben. Mich fadisiert's ein wenig, mich stört die komplette Garagenproduktion. Puristen hingegen wird vielleicht genau das gefallen. "Satan" vom 60er Jahre Biker Movie stört in Folge ebenso wenig wie "Action Woman" (The Litter) oder das knarzige "With A Girl Like You" (The Troggs), letztendlich ist all das aber für eine Ikone wie Danzig nicht viel mehr als purer Durchschnitt auf Demoniveau, das man durch die rosarote Brille vielleicht auch rotzig und punkig nennen könnte. Etwas besser, aber letztendlich auch nicht viel wichtiger ist da die heavy Elvis-Verneigung bei "Let Yourself Go" oder auch ZZ Top's "Rough Boy". Spätestens der gesanglich enorm sperrige Aerosmith Ansatz bei "Lord Of The Things", geht einem dann aber schon wieder deutlich gegen den Strich.
" Skeletons ist ein ganz persönlicher Tribut an die Helden und Inspirationsquellen meiner Jugend, ohne die mein eigenwilliger Stil-Mix nicht möglich gewesen wäre und wenn man covert, dann muss man seinen eigenen Stil einbringen, oder es bleiben lassen. Kopien braucht schließlich keiner", sagt Glenn. Das ist schön, bringt unsereinem aber dennoch zu wenig, um Jubelarien zu verfassen. Vielmehr fällt es selbst dem Danzig-Fan schwer, ein wirklich gutes Haar an "Skeletons" zu lassen. Am Ehesten muss man die Performance von Danzig positiv erwähnen, die trotz des Schäbi-Sounds von "Skeletons" zumindest teilweise kraftvoll und gut wie lange nicht tönt. Das Artwork ist auch sehr cool und letztendlich hat "Skeletons" mit Black Sabbath's "NIB" und dem düsteren "Find Somebody" von The Young Rascals zumindest zwei kleine Highlights zu bieten, die zwar nicht restlos über den relativ langweiligen Rest hinwegtrösten, aber zumindest kurz aufhorchen lassen. Es wäre schön, wenn Danzig seine Stimme in dieser Form halten könnte und uns beim nächsten, regulären Longplayer endlich wieder mal einen Knaller vor den Latz ballern würde. Für "Skeletons" gilt indes in keinem Fall eine Kaufempfehlung... Trackliste
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