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9.0
Lang, lang ist es her, als Mike Tramp mit seiner Combo White Lion im Sog der AOR Welle in den Achtzigern beachtliche Erfolge feiern konnte und vor zig Tausenden spielte. Leider immer etwas im Schatten ihrer Kollegen von Bon Jovi, Def Leppard usw, konnte man nie wirklich den großen Durchbruch schaffen, auch wenn sie absolut das Potential und das Material dazu hatten! Wegen interner Streitereien in der Band und im Zuge der Grungewelle Anfang der Neunziger löste sich die Band auf. Freak Of Nature, das folgende Projekt des charismatischen Dänen war dann auch bald Geschichte und wurde nach zwei Alben zu Grabe getragen. Seit 1997 ist Tramp nun solo am Weg und veröffentlichte ein Highlight nach dem anderen. Angefangen hat alles mit dem grandiosen "Capricorn", ging über "More To Life Than This", über "Mike Tramp’s Rock’N’Roll Circuz" bis zum heutigen "Nomad".
Wie schon bei seinen Vorgängern liegt sein Augenmerk auf der Singer And Songwriter Schiene. Grad mal ein Jahr ist es her, als sein letztes, aussergewöhnliches Werk "Museum", den Weg in die Regale fand. Den großen kommerziellen Erfolg wird er sicher auch mit seiner Neuen nicht einfahren, dafür ist er zu weit weg, von dem, was Mensch heut so hört! Aber ich für meinen Teil finde das absolut klasse, denn Mike ist einer der wenigen Musiker, der auf den ganzen Dreck, ob Erfolg oder auf das große Geld, scheißt. Authentisch, erdig, ehrlich und absolut glaubwürdig kommen seine Songs daher und man glaubt ihm alles, was er in seinen Titeln so erzählt. Das ist das wahre Leben und seine Erlebnisse und Erfahrungen damit. Aber seine Songs waren immer schon sehr tiefgründig und nachdenklich gehalten, was sich auch hier wieder deutlich niederschlägt. In bester Tom Petty Manier eröffnet die erste Single "Give It All You Got" ein herausragendes Album, das für mich jetzt schon zu den drei besten dieses Jahres zählt! Ein flotter, lockerer Midtemporocker mit 100% Hitpotential! Das etwas getragene "Wait Till Forever" überzeugt genauso wie das folgende, sehr emotionale und mit etwas härteren Gitarren unterlegte "Counting The Hours". Wie bei fast allen Songs kommen auch hier die sehr prägenden Hammondorgelklänge sehr gut zur Geltung und fügen sich perfekt in das Gesamtwerk ein. "Bow And Obey" ist eine sehr feine Halbballade. Das im Midtempo gehaltene "High Like A Mountain" soll ein Hinweis sein, von Drogen und Alkohol die Finger zu lassen. Nicht ganz das Level vorheriger Sahnestücke können die zwei folgenden "No More" und "Stay" halten, wenngleich von schlecht kann man hier echt nicht sprechen. Rockiger geht es dann mit "Who Can You Believe" weiter. Die obligatorische Ballade sollte natürlich auch nicht fehlen und so gibt es zum Abschluss zwei davon. "Live To Tell" und das für mich noch um einen Zacken bessere und sehr gefühlvolle "Moving On". Und so hält es auch Mike, immer in Bewegung zu sein. Ein Nomade des Rock’N’Roll!! Fazit: Ein wirklich gelungenes, gradliniges, ehrliches, authentisches und absolut stimmiges Album!! Trackliste
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