Schwedischer Occult-Rock ist heutzutage ja bei Gott nichts mehr außergewöhnliches.
Year Of The Goat schaffen es mit ihrem neuen Album
"The Unspeakable" aber dennoch, meine Ohren spitz werden zu lassen. Zu viel
Leidenschaft, Dramatik zu viele starke Melodien und eine zu große Atmosphäre machen Songs wie
"Pillars Of The South",
"The Wind" oder das superbe
"Vermin" zu was Besonderem. Wo mir
Ghost oftmals zu schwülstig spülen, erlauben sich
Year Of The Goat immer wieder bewährte Einflüsse britischer Stadion-Rockbands von
Queen bis
Muse in ihren klassisch inszenierten, dezent psychedelischen Horror-Rock einzubauen.
Das kommt richtig gut, der Sound ist experimenteller denn je und pendelt leichtfüßig zwischen psychedelischem Retro-Rock, Doom, Dark Wave und Metal und die Vocals von Thomas Sabbathi machen ohnehin richtig fett was her. Spätestens wenn die Nordlichter mehrstimmig agieren, trifft das nicht selten ins Schwarze. In erster Linie kann
"The Unspeakable" aber natürlich punkten, weil das
Songwriting von Year Of The Goat amtlich packend, abwechslungsreich und völlig unabgedroschen ist. Das
kann dem Pomp-Rock Liebling mit Hang zu theatralischer Stadionatmosphäre ebenso einen Höhepunkt besorgen, wie dem Doomster, den Dark Wave Fan mit Liebe zur Epik oder demjenigen, der seinen Okkult-Rock gern in verrauchten Clubs und bei nebeliger Atmosphäre sehen will.
Year Of The Goat schlagen gekonnt ausladende Brücken ohne unglaubwürdig zu werden. Dass
"The Unspeakable" dabei noch ganz locker absolute und vollkommen unaufdringliche Knaller wie ein großartige
"Black Sunlight" oder
"All He Has Read" vom Stapel rocken, die einen gar nicht mehr loslassen wollen, ist schlicht großartig. Als ob
Suede mit malanscholischer Psychedelic Note einen
Maiden Song zum Ohrwurm machen müssten, sich dabei
Black Trip mit ins Boot holen und gemeinsam mit ihren Landsleuten einen Tribut an
The Mission zelebrieren würden.
Klingt komisch oder? Find ich auch, irgendwie ist es aber auch wieder verdammt schlüssig, wenn man sich diese Platte anhört.
Year Of The Goat haben mit "The Unspeakable" in jedem Fall ein absolut überzeugendes, spannendes und abwechslungsreiches Stück Musik am Start, das das Zeug dazu hat, alle Gattungen von Rock- und Metalfans zu überzeugen.
So packend und cool muss die neue
Ghost erst mal werden und besser als die neue
Muse ist die Scheibe letztendlich auch, obwohl das sicher nicht der Anspruch der Schweden sein muss!