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9.0
Für Schnellleser: "The Key" ist die beste Queensryche Platte seit "Promised Land"!
Für echte Leser: Die letzten Jahre einer der großartigsten Bands aller Zeiten waren reichlich durchwachsen. Den wahren Grund des Übels, das Queensryche bereits im Jahre 1997 so unheilbar befallen hat, werden wir nie erfahren. Den wahren Schuldigen werden wir nie kennen und Mutmaßungen und Anfeindungen bleiben somit leider ebenso im Gedächtnis hängen, wie orientierungslose Musik und peinliche Pressemeldungen einer Band, die ohne Frage zum genialsten zählte, das Rock und Metal je offenbarten. Die letzte Queensryche, die erste nach all den Streitigkeiten der Band mit ihrem Frontman und somit die erste ohne "the voice of" Queensryche war zumindest mal sowas, wie Genugtuung und ein starkes Album (zum Review). Kein Meilenstein und auch zu keiner Sekunde so groß, wie die makellosen Meisterwerke zwischen 1984 und 1994, aber eben doch stark und sehr versöhnlich. Nun legt also Geoff Tate mit seiner neuen Soupergroup nach, die er Operation:Mindcrime taufen durfte und mit der er eine "thinking-man's-metal" Albumtrilogie plant, deren konzeptueller erster Teil nun mit "The Key" vorliegt. Die Annäherung ist spannend, beängstigend, aber doch immer wieder interessant, zumal Tate ein Ausnahmekünstler war, ist und bleibt. Die Überraschung folgt auf den Fuss. "The Key" beginnt richtig klasse und über weite Strecken um Längen besser, als all die letzten Queensryche, auf denen Geoff mitwirkte. "Choices" und das epische "Burn" haben zwar weniger von den "alten" Queensryche, sind aber in ihrer zeitgemäßen Form progressiven Rock und Metals sehr nahe daran, was "Promised Land", "Tribe" (in meinen Augen das einzig richtig sinnvolle Queensryche Album danach) unddie beiden schwierigeren Alben dazwischen ausmachten. Das ist atmosphärisch und dicht und die Stimme ist - zumindest auf Platte - immer noch überragend, einzigartig und eben einfach Queensryche! Mir wird viel Gegenwind entgegen blasen, wenn ich das schreibe, aber wenn man genau hinhört, wenn man Queensryche wirklich verstanden und nicht nur auf ihren "Metal-Anteil" reduziert hat, dann kann man "The Key" beinahe ausnahmslos gut finden, zumal es trotz seiner Vision voll von Trademarks einer Ausnahmeband ist. Kurzzeitig ist die Auferstehung von Geoff Tate zwar auch durchwachsen ("The Stranger" mit seinen Fieberblasengrooves oder das vertrackte "Hearing Voices" funktionieren zwar im Kontext, sind mitunter aber doch schwierig), ein toller Song wie "Reinventing The Future" mit seinem state-of-the-art Gitarrensound (vielleicht einer der besten Queensryche Songs seit Jahren!), wundervoll Ruhiges wie "Ready To Fly", "Kicking At The Door" und "On Queue" mit seinem melancholischen Saxophon, oder das catchy groovende "Life Or Death" (ebenfalls wie "Kicking..." von superben Gastsängern, deren Stimme der Story untergeordnet sind eingeträllert) sollten all jenen, die ohne Scheuklappen an Operation:Mindcrime rangehen aber zweifellos gefallen, ja begeistern. "The Key" versucht keineswegs längst Vergangenes heraufzubeschwören. Dezent progressive und absolut weltoffen offenbaren uns Operation: Mindcrime (zum Glück) auch keinesfalls ein reinrassiges Metal Album. Das wäre ohnehin unglaubwürdig. "The Key" ist trotz all seiner erfreulichen Momente natürlich auch kein Jahrhundert-Überalbum und in Anbetracht dessen, was Tate in ferner Vergangenheit schon mal erschaffen hat, ist es vielleicht auch durchaus unscheinbar. Es ist aber doch weit mehr, als zu erhoffen war. Es verleugnet nie die Vergangenheit, hat Klasse, Niveau und Tiefgang. Geoff Tate präsentiert düsteren, weltoffenen und zeitgemäßen Prog Rock. Episch, verspielt aber auch leichtfüssig und vor allem veredelt von der Stimme der Großmeisters, die hier von Vorn bis Hinten ein absoluter Traum und unverkennbar ist. Ich muss die Brücke einfach schlagen: So herausragend Todd La Torre auch singen und so nah er dem Original auch kommen mag. Es gibt nur einen Geoff Tate! "The Key" ist ein herausragendes Album für Soundgourmets und darf keineswegs unbeachtet bleiben. Dafür ist es viel zu klasse anzuhören und viel zu viel besser als das Meiste, das Queensryche in den letzten 20 Jahren veröffentlich haben. Mehr kann man nicht erwarten und mehr durfte man sich nicht erträumen. Den Anspruch so endlos magisch und nachhaltig beeindruckend sein zu müssen wie einst, hat all das, was im Umfeld dieser Gottband passiert, letztendlich ohnehin seit über zwei Dekaden nicht mehr. Die Hoffnung starb bekanntlich ja immer schon als Letztes und über weite Strecken von "The Key" fragt man sich dennoch: Warum ging die imaginäre wundervoll scheinende Quintessenz aus Queensryche 2.0 und Operation: Mindcrime eigentlich nicht gemeinsam? Dieses Album ist definitiv einer der positivsten Überraschungen des Jahres und muss vom "Rest" des ex-Original-Queensryche-Clans erst mal getoppt werden! "The Key" ist ein Klassealbum für alle "echten" Queensryche Fans und jene, die diese Band richtig verstanden haben! Mehr zu Geoff Tate und seinen "neuen Plänen" lest ihr in unserem Mammut-Interview.... Trackliste
Mehr von Operation: Mindcrime
Reviews
01.01.2018: The New Reality (Review)26.09.2016: Resurrection (Review) 16.09.2015: The Key (Gold Vinyl) (Review) News
16.11.2017: Neuer Lyric-Clip online31.10.2017: Geoff Tate mit Jubiläumstour zum Meisterwerk 17.11.2016: Dates für intime Akustik-Shows. 18.09.2016: Klasse Video zu "Taking On The World" 09.08.2016: Erste "Resurrection" Hörpobe online. 17.10.2015: Komplettaufführung eines Jahrhundertalbums! 02.10.2015: Tourdaten 02.09.2015: Weiterer Lyric-clip von Geoff Tate! 21.08.2015: Zeigen den Videoclip zu "Burn" 29.07.2015: Bärenstarker Clip zu "Reinventing The Future". 14.07.2015: Geoff Tate mit Supergroup und tollem Album. Interviews
07.09.2015: Geoff Tate: Wein, Pudel und der Schlüssel |
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