Nein, ich habe mich bis dato noch nie mit
Dagoba befasst. Der Bandname klingt komisch und Frankreich ist musikalisch gesehen auch nicht mein Lieblingsziel. Nicht zuletzt der Tour-Support für die anstehende
Moonspell Herbst-Tour hat mich aber dazu bewegt, mich mit
"Tales Of The Black Dawn" zu befassen und das mittlerweile sechste Studioalbum der 1998 gegründeten Franzmänner bläst mich amtlich an die Wand. Es ist ein brachialer Mix, den
Dagoba veranstalten. Die groovige Gitarrenwucht von
Sepultura oder
Soulfly paart sich mit
Machine Head Modern Metal Klangkolossen, der Vehemenz einer Band wie
Devil Driver und einer Menge an eingängigen Melodien, die der Band in den ruhigen Momenten eine angenehme
Stone Sour/Five Finger Death Punch Note verleihen. Brutale Growls und Vocals treffen auf mehrstimmige Gesänge und zum Glück passiert all das ohne Kitsch, ohne aufgesetzt zu wirken und gottlob auch ohne jegliche, unerträgliche Metal Core Note. Eine düstere, symphonische Atmosphäre, gnadenlose Wucht und Härte und sogar der ein oder andere Electro-Groove, machen
"Tales Of The Black Dawn" beinahe zu einer Pflichtübung für alle jene, die sich das Hirn immer wieder gern mal von Machine Head, Biomechanical oder Fear Factory durchpudern lassen. Das brutale Riffing von
Dagoba ist ebenso eine Wucht, wie die vernichtenden Drums. Treibend, groovig und erdrückend gleichermaßen. Hört euch
"The Sunset Curse",
"Half Damn Life", das brutale
"Eclipsed", den Groovebrocken
"Sorcery" oder das vielschichtige
"The Dawn" an.
So soll und so darf moderner Metal heute klingen und wenn
Dagoba auch livehaftig das halten, was ein durchaus beeindruckendes Album wie
"Tales Of The Black Dawn" verspricht, dann kann uns ihr Support-Slot bei
Moonspell im Herbst nicht nur einen anständigen Scheitel ziehen, sondern auch durchaus dafür sorgen, dass dem Weekender Club Innsbruck der neu verabreichte Putz und Anstrich zu Bröckeln beginnt!
"Tales Of The Black Dawn" ist eine absolute Wucht und jeder einzelne, der seinen Metal abseits aller geliebten, aber leider mittlerweile auch bis zum Erbrechen gepredigten Schwert- und Nietenkreuzwege auch gern mal weltoffen, modern und zeitgemäß mag, sollte sich diesen technisch perfekten Adrenalinschub von Dagoba tunlichst anhören!