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Cover  
Thor - Unchained (CD)
Label: Import
VÖ: 2015 [Re-Release]
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Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
Keine Wertung
Dass der Thunderstryker nicht umhin kommt, einen Thor-Re-release unter die Lupe zu nehmen, sollte kein großes Wunder sein. Zumal "Unchained" ein ganz besonderer Leckerbissen ist, der sich auf dem schmalen Grat der Band zwischen kultiger Musik und kultigem Drumherum eher auf der ersteren Seite bewegt. Und eines steht fest: Würden alle Re-releases so wertig präsentiert, wie der Vorliegende, müsste man sich über Jahre keine Gedanken mehr um neue Musik machen.

Die Gruppe Thor besteht quasi aus dem Hauptprotagonisten Jon-Mikl Thor, einem kanadischen Muskel-Manfred, der optisch schon sehr gut in die Rolle eines nordischen Donnergottes passte. Ein hervorragender Sänger war und ist er nicht, aber das sind Ozzy und Hetfield auch nicht und die haben außerdem zusammengenommen nicht halb so viel Bizeps. Durch das comicartige Handhaben der eigenen Aura fragt man sich manchmal, ob der Thor-Frontmann eigentlich wirklich existiert, oder ob die Musikindustrie uns einen großen Streich spielt. Wer "Rock’n’Roll Nightmare" gesehen hat, versteht die Bedenken.

"Unchained", die vorliegende ‘83er-EP, folgend dem faszinierend obskuren "Keep The Dogs Away", bietet ursprünglich 6 Lieder, die aus einer einzigartigen Mixtur aus Schweiß, Brusthaar, Stadiongesängen, 80er-Superkräften und Gladiatoren-Öl entstanden sein dürften. Filigran gespielt, gut produziert, nobel gedichtet und auf einen bestimmten Markt getrimmt ist hier nichts. Sicher, man kann die Jahrhunderthymne "Rock The City" direkt mitsingen und wird sie danach nie mehr los und auch "Anger" frisst sich tief ins Langzeitgedächtnis, aber schon damals wäre das Potential als Pub-Hymne deutlich höher gewesen, denn als Radiohit. "Lazer Eyes" dagegen ist so durchnässt von einer Mannesvisions-Sexyness, dass man schon bei der früh einsetzenden Leadgitarre komplett abgeht.



Man könnte noch lange so durch jedes Lied gehen, aber der große Kaufanreiz ist ja nun das Bonusmaterial. Die "Lightning Strikes Again"-EP (1982) ist ebenso dabei wie diverse Bonustracks, wobei "Warhammer" als früh-Manowarischer Hammer hier das Highlight darstellt. Obendrauf gibt es eine DVD mit Aufnahmen der "Unchained"-Releaseparty. Logischerweise alles ein wenig sehr klassisch aufgenommen, dafür aber mit dem Charme von Hulk Hogan gegen André The Giant bei "Wrestlemania 3": Objektiv sicher nicht so toll wie Macho Man Randy Savage gegen Ricky Steamboat, aber erinnerungswürdiger, weil einfach komplett zum Ausrasten kultig. Noch dazu gibt es Aufnahmen von Konzerten in Folgejahren und auch zu denen kann man nur sagen, dass Fans es toll finden werden, während sich klar denkende Menschen (ohnehin keine coole Zielgruppe) eher an ihren nervigen McFit-Trainer erinnert fühlen, der immer dann mit Ratschlägen zur Seite ist, wenn man sie nicht hören will.

Die EP selbst ist und bleibt grandios und ist allen Fans von alten und (!) neuen Manowar, dem Accept Debüt und den Survivor Series 1991 an’s Herz gelegt und wer Thor's "Unchained" schon besitzt, darf aufgrund der Nobelausstattung gerne ein weiteres Mal zugreifen.
Let the blood run red!



Trackliste
  1. Lightning Strikes Again
  2. Anger
  3. Rock The City
  4. Lazer Eyes
  5. When Gods Collide
  6. Death March
  7. War Hammer (Bonus Track)
  8. Rebirth Of The Hero (Bonus Track)
  9. Ride From Hell (Bonus Track)
  1. Rag-Na-Rock (Bonus Track)
  2. Unchained (When Rises The Moon) (Bonus Track)
  3. She’s A Nightmare (Bonus Track)
  4. Anger (Original 1982 Master)
  5. Lightning Strikes Again (Original 1982 Master)
  6. Lazer Eyes (Original 1982 Master)
  7. I Am Your Sire (Original 1982 Master)
  8. Rock The City
  9. When Gods Collide
  1. Bonus DVD (ca 115min):
  2. Anger Concept Video
  3. Raw Footage
  4. Live In NY 1982 (First Unchained Release Party)
  1. Live From Queens NY 1985
  2. Live At St. Alban’s Hall 1984 (With Nik Turner As Loki)
  3. Live At The Marque 1984
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