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Keine Wertung
Satyricon sind längst erwachsen geworden. Statt 365 Tage grimmig dreinzuschaun, den heiligen Gral des Black Metal zu beschwören, oder einen auf übermotivierten Evil-Warrior zu machen, leben die Herren Satyr und Frost ein gutes und normales Leben. Vermutlich genießen die Herren ihre Samstagabende auf der Couch ebenso entspannt wie unsereiner, weil sie einfach wissen, dass sie niemanden mehr mit ihrer Präsenz beeindrucken müssen. Ganz nebenbei machen sie aber auch noch richtig gute Platten, auf denen sie auch locker und lässig genrefremde Themen und die Weltoffenheit ihrer selbst einfließen lassen können, ohne irgendjemandem irgendwas beweisen zu müssen. Das ist cool, das ist echt und das ist glaubwürdig. "Unglaubwürdiger-Alibi-Möchtegern-Hans-Dampf in-allen-Gassen" muss ab einem gewissen Alter schließlich nicht mehr sein, durchsichtige Schleimerei und Anbiederung in alle sozialen Richtungen brauchen echte und geerdete Männer, die ihre Schäfchen bereits im Trockenen haben und mit sich selbst im Reinen sind, auch nicht mehr und so tut derjenige, der mangels Alternativen nicht der rattenfängerischen Soziopathie verfallen sein muss, letztendlich nur mehr was er will, wann er will und wie er will.
Somit dürfen Satyricon heute natürlich auch einen auf Orchester machen. Ob das true ist oder nicht, schert da niemanden. Die "roots of all evil" sind auch im Norwegischen Wald ohnehin längst gefunden und somit wird auch jeder, der sich objektiv an "Live At The Opera" ranwagt, rausfinden, dass die Mischung aus tiefschwarzer Satyricon-Aura, knorrigen Grooves und orchestralen Bombast äußerst stimmig ist. Das ist zwar heutzutage nicht mehr neu, darf deshalb aber dennoch gefallen. Es ist nicht das erste Mal, dass Satyricon mit einem Orchester spielen, die Show mit dem National Norwegian Opera Chor in Oslo am 8. September 2013 war aber dennoch etwas ganz Besonderes und Grund genug, auf Doppel CD und DVD verewigt zu werden. Die Basis für dieses Konzert war mit einem weltoffenen Album wie "Satyricon" im Gepäck natürlich auch ideal. Der Mix aus alten Klassikern, den groovigen Überhits der Alben "Now, Diabolical" und "The Age Of Nero", und eben den neuesten Songs, ist ausgewogen und perfekt für das epochale Vorhaben. Letztendlich und so wie bei den meisten anderen Metalbands funktioniert zwar nicht jeder Track gleich gut, gerade bei "The Pentagram Burns", "Now Diabolical", "K.I.N.G." und "The Infinity Of Time And Space" , beim Bandklassiker schlechthin "Mother North", oder dem für die Breitwandperformance geradezu prädestinierten Alternative-Black Metal-Hit "Phoenix", kann man aber getrost ein Nicken gen Anlage schicken, wenn sich die dunklen, majestätischen Chorgesänge mit den wuchtigen Trademark-Grooves von Satyricon überlagern. Das ist ebenso unverkennbar, wie auch ungewöhnlich und tut der fiesen, harschen, dunklen und kalten Atmosphäre des Satyricon-Klangkosmos definitiv keinen Abbruch. Ausverkauf werden sie schreien, die unbeirrbaren Gralsritter des Black Metal und jene, die ganz tief drin stecken, in ihrer unverbesserlichen und störrisch weltverschlossenen Welt der Ignoaranz. Andererseits haben diese unverbesserlichen und elitären Engstirnler den Patienten Satyricon ja ohnehin schon vor Jahren zu Grabe getragen, um im schlecht produzierten Underground ihr Heil zu suchen und jenen zu huldigen, die holprig das nachmachen, was die Originale zumeist schon längst viel besser hinter sich gelassen haben. Klar: Dieses Review ist Satire, mitunter viel zu harsch zu all jenen, die den Sumpf der Basis über all das stellen, das aufgrund seiner Klasse die "restliche Metalwelt" erobert hat. Andererseits hat es eben auch alles seine Gründe und die Wahrheit liegt wohl wie immer in der Mitte. Wie so oft im Leben gibt es hier kein richtig oder falsch. Das eine kann ohne das andere nicht, keiner ist schlussendlich frei von Sünde und die Wahrheit liegt sowieso immer nur im Auge des Betrachters. "Live At The Opera" jedenfalls zeigt einige der besten Satyricon Songs in einer atmosphärischen, fetten und wuchtigen Soundkulisse und ist genauso gelungen und stimmig, wie ein Orchesteralbum einer Metalband im Jahre 2015 auch unspektakulär und unaufregend sein kann. Trackliste
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Reviews
27.10.2017: Deep Calleth Upon Deep (Review)07.09.2013: Satyricon (Review) 05.06.2011: Nemesis Divina (Classic) 25.10.2008: The Age Of Nero (Review) 27.04.2006: Now, Diabolical (Review) News
19.10.2017: Atmosphärischer "To Your Brethren In The Dark" Clip12.08.2017: Satyr und Mannen mit Lyric-Video zu Titeltrack 27.07.2017: Details zum kommenden Album 10.05.2017: Deal bei Napalm, neues Album und Tourdates. 22.03.2016: Re-Release von „Nemesis Divina“ 06.10.2015: Hirntumor bei Frontman Satyr diagnostiziert. 16.01.2015: Erster Clip von "Live At The Opera". 21.12.2014: "The Dawn Of A New Age Tour 2015". 05.09.2013: Lyric-Video online 09.08.2013: "Satyricon" Hörprobe, Albuminfos und Tourdates. 30.06.2013: Termine für Album und Tour 09.11.2009: Ende eines Kapitels der Bandgeschichte! 27.08.2009: Europa Tourtermine für Dezember. 19.02.2009: Die totale Selbstüberschatzung? 13.11.2008: "Black Crow On A Tombstone" Videoclip. 10.11.2008: "The Age Of Nero" im kompletten Stream. 07.10.2008: Erster Song von "The Edge Of Nero". 22.04.2008: Details zur "My Skin Is Cold" EP. 18.04.2008: Neue EP im Anmarsch. 18.08.2007: Dealverlängerung 17.05.2006: canceln Metalcamp 22.02.2006: jetzt, teuflisch? 21.12.2004: Gitarristen verhaftet 23.07.2004: aufgereckt und verärgert 21.02.2004: in Wacken 07.09.2003: Dokumentation über Black Metal 28.06.2003: Suchen live Keyboarder 15.04.2003: Vinyl-Schmankerl 21.03.2003: Tour Update 16.03.2003: Gebrochener Fuß 07.01.2003: Best Metal Album? 07.12.2002: Nominiert 10.09.2002: In den Charts 13.03.2002: Basteln am Album Tour
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