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8.5
Sie haben sich einiges an Zeit genommen, die Finnen. Drei Jahre sind seit dem Paukenschlag "Fear No Longer Defines Us" (zum Review) vergangen und Ghost Brigade waren sich der Wichtigkeit ihres neuen Albums offensichtlich bewusst. Die Erwartungshaltung an "IV - One With The Storm" ist durchaus hoch, aber sie wird erfüllt! Immer noch ist der Sound der Skandinavier grenzenlos. Immer noch kann man es nordische Düstermusik der allerersten Güte nennen, was Ghost Brigade fabrizieren. Düsterer Post-Rock, dunkler Melodic Prog Death und sowas wie melancholischer Post-Doom darf immer noch genannt werden. Ausreichend beschreiben kann man den komplexen, aber dennoch harmonischen Sound damit aber nicht.
Bei "Wretched Blues" orientieren sich Ghost Brigade gleich mal höchst offensichtlich am großartigen Gitarrensound von Enslaved's "Axiomi Ethica Odini". Beklemmende Melodien, harsche Gitarren und packende Gesänge nehmen einen sofort mit auf die Reise. Die traurige Note ist konstant, zu tief im Weltschmerz versinken Ghost Brigade aber auch diesmal nicht. Hier klingt alles schlüssig, "Departures" klingt dann nicht nur im Titel nach einem Katatonia Song, auch die Gitarrenarbeit und die hypnotische Rhythmik erzählen vom überdimensionalen Schaffen meiner Lieblingsschweden (mehr Katatonia als beim später folgenden "Disembodied Voices" geht übrigens kaum). Damit hätten wir Ghost Brigade dem Neuankömmling nach nur zwei Songs auch schon beinahe ausreichend beschrieben, vielleicht mit der kleinen Ergänzung, dass ein Song wie "Aurora" mit seiner elektronisch modernen Fußnote tatsächlich zum Alternative Rock düsterer Prägung schielt. Aber auch diesen Spagat schaffen Ghost Brigade mit Bravour und ohne auch nur eine Sekunde unschlüssig zu klingen. Bereits hier ahnt man, dass "IV - One With The Storm" ein richtiges Klassealbum geworden ist. Werke wie dieses garantieren für Langzeitwirkung. Die Mischung aus Melancholie und Härte ist ausgewogen. Die düstere Note, die Nachdenklichkeit und die Tristes sind immerwährend und dennoch sind ausreichend schöne Gitarrenmelodien, superbe und sphärische Keyboardteppiche und vor allem knackige Refrains und saftige Gitarrenakzente vorhanden, um aus "IV - One With The Storm" keineswegs eine langweilige Depriplatte zu machen. Vielmehr haben es Ghost Brigade geschafft, ihr musikalisches Spektrum gekonnt zu erweitern und ihre Kunst noch vielfältiger zu machen. Nicht nur der gekonnte Mix aus tollem Wechselgesang, aus Laut und Leise und die Hinzunahme modernerer Einflüsse (man nehme ein modern groovendes "The Knife") machen "IV - One With The Storm" packend und spannend. In erster Linie sind es die dichte Atmosphäre und die teilweise herausragenden Kompositionen, die Ghost Brigade endgültig in der Top-Etage des Genres etablieren und ihr mittlerweile viertes Album zu weit mehr, als "nur" einem progressiven Death Metal Werk machen. Ghost Brigade spielen zwar noch nicht immer ganz nicht in derselben Eliteliga wie die Ausnahmebands Katatonia, Opeth oder #Enslaved. Wenn man es aber so will, dann sind sie der kleinste gemeinsame Nenner dieser drei überragenden Acts und somit sind sie dann auch schon wieder eine richtig große Nummer. Für die Zielgruppe ist "IV - One With The Storm" ohne Zweifel ebenso ein absoluter Leckerbissen, wie für mich. Viel besser kann man vielschichtige Melancholie des Nordens nicht mit Härte und komplexer Instrumentalisierung paaren und viel bessere Herbstplatten sind in diesem Jahr definitiv noch nicht erschienen! Trackliste
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Reviews
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