Bereits während ich mir
"The Great And Secret Show" zum ersten Mal anhöre, stößt mir die Chose, die
Cradle Of Filth Frontzwerg Dani Filth uns hier als
"Großartiges" verkaufen möchte, sauer auf. Dabei hab ich rein gar nichts gegen düsteren Dark Metal mit Gruselflair einzuwenden. Auch die modernen Gitarren und manch
Rammstein-Samples stören meine Wenigkeit nie. Wenn das Gebotene aber nicht auf den Punkt kommt, gehts mir aber logischerweise auf die Eier.
Devilment nerven von Beginn an mit Songs, die alles andere als homogen oder schlüssig klingen. Schon der Opener
"Summer Arteries" erzählt von Unzulänglichkeit in jenem Chor mitzuspielen, in dem sich Mr. Filth vielleicht wohlfühlen würde.
"The Great And Secret Show" ist purer Modern-Goth-Metal Durchschnitt. Das zeigt sich auch bei allen folgenden Songs und mehr als einige gute Grooves und die ein oder andere gute Melodie sind einfach nicht drin. Gesanglich legt Dani den Hysterie- und Kreischmantel für
Devilment natürlich ab. Man erkennt seine Stimme, der Vergleich mit seiner Hauptband hinkt aber dennoch vollkommen. Das gilt leider auch für die Kunst des Songwiritings, denn auch wenn ich keineswegs ein übergroßer
Cradle Of Filth Fan war oder bin, so haben die Briten im Laufe ihrer Karriere einige wirklich geniale Songs und nicht zuletzt mit
"Midian", zumindest in meinen Augen, ein nahezu perfektes Album erschaffen. Große Songs sucht man bei
Devilment indes vergebens.
"Girl From Mystery Island" ist nett,
"Mother Cali" könnte cool sein und der Titeltrack ist auch in Ordnung. Am Ende ist das natürlich trotzdem zu wenig. Viel zu selten schafft es Mastermind und Gitarrist Daniel Finch, den Songs dieses Albums das gewisse Etwas zu verleihen. Manchmal hat man gar das Gefühl, er könne sich nun nicht so recht entscheiden, ob er nun Gothic-, Industrial-, oder einfach nur modernen Metal spielen soll. Gut, es gibt unzählige Band, die sich ebenso quer durch diese Spielarten bewegen, nur klingt es bei vielen eben auch packender. Tanzbar zu sein hat noch keinem geschadet und wie man modernen Metal mit Gothic Vibes und harten Riffs zu amtlichen Hits für Frau und Mann erschafft, haben
Devilment die
Deathstars mit ihrem superben neuen
"The Perfect Cult" Album vor einigen Monaten eigentliche unnachahmlich vorgemacht.
Das Keyboard-Horrorszenario, das sie Songs umkreist, macht sich um Halloween zumeist ja recht gut, reißt das ganze trotz mitunter guter Atmosphäre aber nicht aus dem Sumpf des Mittelmaßes. Egal wie die Könner des Genres nun alle heißen. Sei es ein
Marilyn Manson, ein
Rob Zombie,
The Kovenant oder auch die jüngeren
Death SS oder gar
Pain und
Avatar. Alle machen sie es treffsicherer und besser als
Devilment. Ohne den Namen Dani Filth würde diese Band definitiv nirgends eine große Erwähnung finden.