Kory Clarke macht auf Solopfaden coolen Sound für lange Autofahrten, chillige Sommerabende in der Hängematte und natürlich auch für die versiffte Rock Kneipe von Nebenan. Wenn Kory da mal solo aufrockt, ist ein dreckiger Rock N Roll Abend ebenso garantiert, wie die Vollwelle.
Clarke hat auf seinen Alleingängen den einst von
Charles Bukowski zitierten
"Blues" im Schritt. Logo, dass Kory einige seiner kritischen Lyrics am Programm hat und natürlich ist seine rotzige Stimme immer noch saucool. Auch einig Songs von
"Payback's Bitch" fahren mir volley in dass Sprunggelenk, um meinen Fuß zum Wippen zu bringen. Im Vergleich zu dem, was
Kory Clarke mit den grandiosen
Warrior Soul vollbracht hat, ist sein Solozeugs natürlich musikalisch eindeutig oberflächlicher, austauschbarer und weniger wertvoll. Das soll aber gar nicht zu viel des Vorwurfs sein. Es ist natürlich total cool, dass
Kory Clarke unkaputtbar ist und seine Kreativität weiter ausleben kann. Es wird Kundschaft für
"Payback's Bitch" geben, das ist sicher. Ich persönlich gehöre halt nur bedingt dazu, wobei ich wirklich eine Lanze für dieses
ehrliche und durchgehend starke Rock Album brechen möchte.
Kory Clarke macht beinahe alles richtig und keiner der elf neuen Songs ist auch nur irgendwie schlecht. Vielmehr stechen einem der pfundige Titeltrack, das punkige
"Freak" oder das coole
"Hoezone" als richtig lässige Hard RockNummern ins Auge. Nicht zu brachial, aber mit genügend Schmackes aufgenommen und gut rein zu gehen und mit genügend Groove und Testosteron versehen, um sich aus der Masse abzuheben. Klar hat
"Payback's Bitch" den ein oder anderen laueren Moment.
"Death And Taxes" ist ebenso wenig der große Bringer wie das wirklich zähe
"Jaegermeister Machines". Richtig schlecht sind aber nicht mal diese
"Schwachpunkte" von
"Payback's Bitch" und weil die Scheibe so kompakt und ehrlich ist, wie sie nur sein kann, ist es auch ziemlich lässig, wenn
Clarke bei
"Get Down In Business" den
James Brown raushängen lässt und bei den nachdenklichen Balladen mit all den Blues- und Country Ansätzen verdammt glaubwürdig rüberkommt.
Die elf neuen Songs von
Kory Clarke sind cool, fett und amtlich. Der Sound geht rein, der Star sind hier natürlich der Mainman, seine unverkennbare Stimme und das was
Kory Clarke zu sagen hat. Ob Kory nun auf seine alten Tage tatsächlich der
Bruce Springsteen der Hard Rock Szene wird, kann ich zwar nicht versprechen,
"Payback's Bitch" ist aber in jedem Fall ein cooles und ziemlich dreckiges Rock Album eines der coolsten Typen der Szene. Ein ehrliches Stück Gitarrenmusik aus den USA mit viel Blues, amtlich Dreck und noch viel mehr Sleaze am Stecken.
Nur weil man
Warrior Soul Fan ist, muss man sich die Soloscheiben von Kory zwar noch lange nicht über die Maßen einverleiben, diesmal macht die Sache fürs leicht in die Jahre gekommene
"Stammklientel" aber tatsächlich richtig Sinn...