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9.0
Cannibal Corpse sind ein Phänomen. Wer hätte anno 1988 gedacht, dass eine Band mit so einem stilistisch engen Korsett wie die Jungs aus Buffalo einmal 13 Studioalben veröffentlicht, ohne auch nur einen Millimeter vom ursprünglichen Konzept abzurücken. Und dabei noch extrem erfolgreich ist. Was die Truppe noch sympathischer macht – sie waren nie weg, haben sich nie aufgelöst, ihren Stil verändert, in aller Öffentlichkeit dreckige Wäsche gewaschen oder sonst irgendeinen unmetallischen, zickigen Unfug getrieben. Sie haben sich all die Jahrzehnte auf das wesentliche konzentriert, nämlich gute Platten abzuliefern. Die eine knallt vielleicht ein bisschen mehr als die andere, aber im Endeffekt – und dazu zähle ich auch die letzten Veröffentlichungen – war hier immer alles Blut was glänzt.
Und auch "A Skeletal Domain" bildet da keine Ausnahme. Ähnlich wie bei Asphyx oder Autopsy gibt es keine Innovation, dafür aber wunderbare Abhandlungen der immer gleichen Themen und musikalischen Konzepte. Die brutale Endlosschleife aus mörderischen Riffs, wahnwitzigen Breaks, tödlicher Geschwindigkeit und wuchtigen Midtempoparts ist nicht nur zu 1000% Cannibal Corpse, sondern kommt erfreulicherweise ohne Industrialeffekte, Blastbeat-Gangbangs und sonstigen widerlichen neumodischen Effekten aus. Dafür schrauben einem die Songs einfach nur einer nach dem anderen die Birne runter und fahren direkt in den Bewegungsapparat. Wer hier nicht bangt, durchdreht oder zumindest dauernd mitwippt hat keinen Rock’n’Roll im Blut! Und auch nach über einem Vierteljahrhundert haben die Songs immer noch mehr mit "Show No Mercy", "Seven Churches" und "Darkness Descends" zu tun, als mit irgendwelchen Brutal Death Metal-Bands neuerer Prägung. Old school as hell! Was mich ebenfalls ständig verwundert ist, wie es die Kannibalen verstehen, völlig abgefahrene Gitarrenparts und Breaks und sonstige technische Gustostückerln in eingängige (!), nachvollziehbare Songs zu verwandeln, die man größtenteils sogar mitgröhlen kann. Eine Kunst, die nur ganz wenige beherrschen. Also alles beim Alten im Hause Cannibal Corpse. Und das ist gut so. Einfach schön, dass es noch solche Bands gibt, die einen als Fan nie, wirklich nie im Stich lassen. Und viel mehr gibt es auch nicht mehr zu sagen. Buy or die! Trackliste
Mehr von Cannibal Corpse
Reviews
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