Bei der Ankündigung einer neuen
"Melodic Power Death Metal Sensation", die ihr Heil in Epik und Moderne sucht, stellt es mir die Nackenhaare zu Berge. Grausliges und Identitätsloses schwant mir und
Crimson Shadows geben mir dann auch gleich recht in meiner Befürchtung.
Wo ein Warrior drauf ist, muss noch lange kein Heldengebet drin sein und richtig episch ist hier natürlich rein gar nichts. Modern und zeitgemäß mag
"Kings Among Men" durchaus sein, das ist aber Wasserkübel über dumme Köpfe leeren schließlich auch.
Eine bahnbrechende Mischung aus
Children Of Bodom,
Amon Amarth und
Dragonforce wird uns versprochen und im Wesentlichen kann man das mit der Ergänzung der Metal Core Aura auch so stehen lassen. Nur blöd, dass daran weder was Bahnrechendes, noch was richtig Mitreißendes oder gar Innovatives zu finden ist. Die sterilen Songs der Scheibe plätschern an mir vorbei, wie es unspektakulärer nicht sein könnte. Scheißegal, ob dieser Herren gute Musiker sind. Natürlich sind sie das und ohne Frage haben sie coole Gitarrenexzesse, einige richtig eingängige Melodien und manch packende Rhythmen am Start. Das ändert aber rein gar nichts daran, dass ihre Songs purer Durchschnitt sind und einen einfach nicht berühren.
Seelenlos und ohne Tiefgang werkeln sich die Ahornblätter technisch einwandfrei durch eine Art Musik, die alles andere als glaubwürdig scheint. Hier wird der Prüf- und Ablaufplan einer am Reißbrett konstruierten Idee manierlich abgearbeitet. Auf Schnell folgt Langsam, auf Growls folgt Klargesang. Auf Death Metal Stimme folgen Metal Core Gesänge. Auf
"Play" folgt
"Stopp".
Aus und vorbei.
Klinische Alben wie "Kings Among Men" gibt es zuhauf. Bands wie Crimson Shadows sind immer schon gekommen und gegangen. Geblieben ist von ihnen nie was und so tut es mir leid, diesen außerordentlich guten Instrumentalisten am Ende des Albums die Gelb-Rote Karte zeigen zu müssen. Das Beste und im Grunde einzig wirklich essentielle am zweiten Album der Kanadier ist das richtig schöne Warrior-Artwork...