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7.5
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor 16 Jahren in der einst so ominösen "Zollfreizone Hall" die auf 100 Stück limitierte golden-vinyl Promo des October 31 Debüts "The Fire Awaits You" erstanden habe. Nummer 18/100 steht auf meinem Kleinod, das bis heute durchaus ein liebenswertes Sammlerstück für den Vinyl Fetischisten darstellt, aber auch musikalisch richtig gut überzeugen konnte. Ebenso wie der schön verpackte Nachfolger "Meet The Maker" (violettes Vinyl btw.), "No Survivors" und die feine 7" "Salem´s Curse" in Rot, sind die October 31 Releases meines Plattenregales aber nicht nur optisch und sammlertechnische Feinheiten.
Die Amis waren auch immer schon ein Garant für coolen, bodenständigen US Metal voll NwoBhm Flair und mit kauziger Halloweeen-Partyattitüde. Keine Filigrantechniker, aber Kerle mit Herzblut und Charisma und deshalb waren die Mannen aus Virginia auch immer schon so was wie Lieblinge der 80er Jahre Gemeinde. Nach der letztjährigen "Gone To The Devil" EP ist nun also endlich das Combackalbum von King Foley und Mannen raus und es geht mit "Tear Ya Down" gleich richtig rasant los. Einmal mehr liegt die Marschroute exakt zwischen US Metal mit amtlicher Power und einer Brise räudigen Thrash mit punkiger Attitüde. Freundlichkeiten werden auf "Bury The Hatchet" definitiv nicht ausgetauscht, wenn October 31 in einen rüde stampfenden Banger wie den Titelsong hämmern. Das hat Schmackes und Kraft. Das reißt auch mit und atmet nicht zuletzt zu jedem Moment diese gekonnte 80er Jahre Attitüde, die diese Band immer schon so herrlich zu transportieren wusste. Das kauzige Flair der Frühtage wird ein wenig nach hinten geschraubt, auch die punkige Horror Ästhetik wird zulasten der allesamt straight arrangierten Songs reduziert. Das macht "Bury The Hatchet" zwar nicht schlecht, auf Dauer aber vielleicht ein wenig eintöniger als die Altlasten. Daran, dass Songs wie "Down At Lovers Line", das Icon Cover "Under My Gun", vor allem aber das richtig geile "The House Where Evil Dwells" oder der amtliche Halloween-Smasher "Growing Old" richtig geil sind und livehaftig mit Sicherheit gnadenlos abräumen werden, ändert das natürlich rein gar nichts. Vielleicht macht sich in der zweiten Hälfte der Scheibe dann doch die ein oder andere kleine Ermüdungserscheinung breit und hier wäre die ein oder andere zusätzliche "Idee" vielleicht auch zielführend gewesen, um ein sehr gutes zu einem herausragenden Metal Album alter Schule zu machen. An der Authentizität und dem herrlichen old-school Charme der Scheibe kratzt das aber sicher nicht. Verglichen zu den genannten Glanztaten klingt "Bury The Hatchet" im ersten Eindruck vielleicht etwas eindimensionaler. Wer October 31 jedoch früher nicht kannte und trotzdem gern die "alten Tage" aufleben lässt, der wird ein dreckiges Stück Metal wie "Bury The Hatchet" natürlich ohne Abstriche großartig finden. Derjenige, der die alten Taten der Band um King Foley besser kennen und lieben gelernt hat, wird das Comeback der Amis zwar auch verdammt gern mögen und er wird es selbstverständlich auch kaufen. Restlos umwerfen wird es ihn aber vielleicht nicht immer. Wir jammern auf hohem Niveau: Fest steht dennoch, dass October 31 wieder einige amtliche Knaller für die nächste Metal Party rausgehauen haben, "Bury The Hatchet" auf Platte saugeil was hermacht und wir allesamt froh sind, dass diese coole Band nach neun Jahren endlich wieder mit einer ebenso räudigen, wie starken Scheibe zurück ist . Wer ehrlichen, dreckigen und räudigen US Metal der alten Schule mag, der kommt an October 31 einst wie heute definitiv nicht vorbei! Trackliste
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