In der Kürze liegt die Würze. Das ist ein Credo des Punk und deswegen passt es auch für die neue Scheibe der Amis von
Midnight wie die Faust aufs Auge. Mehr als knapp 35 Minuten brauchen die Herren einfach nicht, um ihre elf Kaliber abzufeuern und wer
"Satanic Royality" mochte, der wird auch hier kurz und knapp, aber perfekt bedient.
Dreckiger Rock N Roll und Punk sind die ehrliche Attitüde von Midnight. Ein Punk Combo sind sie deshalb natürlich noch lange nicht. Die staubige Brise einer Black Metal Proberaumfete und der Dreck eines Thrash Saufgelages sind natürlich wieder mit dabei in der ersten Reihe, wenn man sich halsüberkopf in "No Mercy For Mayhem" reinwirft. Das was die Ohio-Mannen machen ist simpel und räudig. Das geht so straight und hemmungslos in die Fresse, als ob
Lemmy mit
Witchery,
Vampire,
Cronos und einigen versifften norwegischen Spandexschwarzheimern in den Ring steigen würde. Grooviger Black N Roll Metal muss es getauft werden, was das Trio hier in die Aufnahmegeräte gekeucht hat.
Versifft, dreckig, eingängig und höllisch groovig ist der blasphemische Teufelssound mit seinen immerwährenden punkigen Vibes. Der melodische und saucoole Titeltrack, die amtlich packende Livebombe
"Evil Like A Knife", das kultverdächtige Black N Punk Geschoss
"The Final Rape Of Night" oder das treibene
"Prowling Leather" sind zwar
alles andere als musikalische Wundertüten, bleiben andererseits aber spätestens beim zweiten Hördurchgang als kleine Ohrwürmer hängen, zu denen man sich volley eine Bierdose schießen will.
Midnight sind der totale backflash. Patronengurt-Madness, punkige Leathervibes und kapitale 80er Jahre Metal Räudigkeit machen das Trio zwar sicher zu keiner großartigen Band aber zu einer amtlichen Partynummer und noch viel sicherer zu einer infernalen Livekombo. Dessen bin ich mir sicher.
"No Mercy For Mayhem" wird dem 80er Metalhead mit Hang zu deiblischen Lack und Leder ebenso munden, wie dem Black Metal Freak und der "echten" Motörhead Fanbase. Und dass dieser dreckige Bastard erst das zweit full-length Album, gleichzeitig aber auch die knapp 20. Veröffentlichung der Amis ist, unterstreicht den unüberhörbaren Punk-Spirit der Jungs sowieso.
Glaubwürdiger geht das abgedroschene Attribut
"old-school" kaum!