Sunless Sky aus Ohio reihen sich mit ihrem Debütalbum volley in die vordersten Plätze für das beschissenste Albumcover des Jahres ein. Musikalisch jedoch hat die Band aus Cleveland richtig was zu bieten und während der ersten Töne von
"Subzero" glaub ich auch noch fest daran, dass
"Firebreather", ebenso wie das jüngst erschienene Debüt der US Metaller von
Ichabod Krane zu einer amtlichen 80er-like US Metal Perle avancieren könnte.
Iron Maiden meets
Helstar und
Steel Prophet und musikalisch kann das richtig was. Der erste, richtig starke Eindruck wiegt dann aber leider nicht ganz so schwer, dass ich meine Euphorie über manch musikalisch richtiggehend großartigen Song bis zum Ende lichterloh lodern lassen kann. Zu oft verlieren sich
Sunless Sky in Strukturen der Mittelmäßigkeit und zu sehr, und das ist eigentlich auch das Hauptmanko der Scheibe, ist Frontman Juan Ricardo
(manch Eingefleischtem vielleicht noch durch Wirken bei Attaxe oder Ritual bekannt) mit dem zu Bietenden überfordert.
Sunless Sky sind eine Band mit Format und teilweise richtig großem Potential und wer in den Tiefen der Szene um sich wühlt, der wird auch auf "Firebreather" seine holden Momente entdecken. Melodischer US Metal mit dezenten Merkmalen des US Power Metal ist es den Sunless Sky zelebrieren und das tun sie, wie bereits erwähnt, von der musikalischen Seite her teilweise richtig stark und zwingend. Die Melodien, die Gitarren die Harmonien: Das ist alles fein und gut und über weite Strecken stimmt ja auch der Gesang. Aber eben nur manchmal. Gerade bei Songs wie
"Immortality",
"Air Raid" oder
"Fear" gehen die deutlich zu kauzig und arg dünn eingetüteten Vocals gar nicht und so muss man
"Firebreather" aus aktueller Sicht und trotz aller erfüllten Attribute, die ein geiles old-school US Metal Album haben muss, leider auch Besserungswünsche mit auf die Reise geben. Wenn die Jungs die Stimme noch auf ein konstant gutes Niveau hieven, ohne dass sie einen nach drei oder vier Songs zu nerven beginnt oder überstrapaziert wirkt, dann wird die nächste
Firebreather ein Klassealbum. Songs wie
"The Whaler", der geile Titeltrack oder das feine
"Deathmachine" lassen jedenfalls schon heute auf Großes hoffen.
Um beim nächsten Mal für einen richtig Paukenschlag zu sorgen, sollten sich
Sunless Sky natürlich auch um ein anständiges Artwork und eine amtliche Produktion bemühen. Wenn das im Trockenen ist und Juan Ricardo dann vielleicht auch noch seine Kondition wieder gefunden hat um einen Job zu machen, der dafür garantiert, dass die Songs der Clevelander Band würdig und über volle Albumlänge kräftig umgesetzt werden, dann wird diese gute Band ihren großen Vorbildern des US Metal letztendlich auch würdig gegenübertreten können.
Aktuell bleiben
Sunless Sky und ihr gutes Debüt eher ein Fall für die Allessammler des US Metal Genres.