Ich gestehe, mich noch nie mit
Chevelle befasst zu haben, aber dass das Trio aus Illinois, Chicago in den Staaten schon einen amtlichen Namen hat, bezeugt allein schon der Billboard Top 10-Charterfolg von
"Hats Off To The Bull". Kommerz klingt dennoch anders und deshalb hat es das neue Album der, bereits im Jahre 1995 gegründeten Combo wohl auch geschafft, mein Heim zu erobern.
Chevelle überzeugen mich von Beginn an mit ihrer sehr geilen, verstörenden und dichten Atmosphäre. Ist das nun Post-Grunge, Alternative Rock oder Industrial Rock? Kann man schwer sage. Crossover trifft es halt wieder perfekt, wenn sphärisch, psychedelischer Alternative Rock mit metallischer Gitarrenkante und hypnotischen Gesängen über einen hereinbricht.
Tool,
Helmet,
Filter, die
Deftones und
A Perfect Circle werden oft in einem Zuge mit
Chevelle genannt und die Essenz mag stimmen. Vor allem die wuchtige Gitarrenarbeit der groovigen Songs erinnert immer wieder an die LA-Modern-Progger von
Tool, während die abwatschenden Momente wie der einleitende Doppelschlag
"California" und
"An Island" in der Tat an frühe Alben von Richard Patrick und Co tönen. Man muss sich
"LA Gargola" einfach selber anhören. Mich persönlich haben Nummern wie das betörende
"The Ocean" (
Muse lassen grüßen),
"Jawbreaker", das fette
"Choking Game", das atmosphärisch fesselnde
"Hunter Eats Hunter" oder der potentielle Hit
"Take Out The Gunman" jedenfalls sofort in ihren Bann gezogen und überzeugt. Meine Alternative Rock Parallelwelt ist zwar bei weitem nicht mehr so ausgeprägt, wie noch vor einigen Jahren, an einem richtig starken und amtlich heavy klingenden Album wie
"La Gargola" kann man aber kaum vorbeihören.
Alles war schließlich auch nicht schlecht, was die Subgenres des Rock und Metal in den 90er Jahren so geboren haben und Chevelle sind dafür ein deutlicher Beweis...