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8.0
Das letzte reguläre Album der Prog-Thrash-Semilegende Mekong Delta ging etwas an mir vorbei, gemeint ist "Wanderes On The Edge Of Time" (2010), was auch die hinterher geschobene, weniger relevante Neueinspielung früher Klassiker in Form von "Intersections" (2012) betrifft. Erst genanntes Werk soll laut dem Kollegen Röar insofern ein Geniestreich der Bandhistory sein, als dass ein nicht unwesentliches Mosaiksteinchen dort zu entdecken ist. Ob man dieses nun als entscheidenden "Wiedererkennungswert" oder als höhere "Zugänglichkeit" interpretiert, sei dahin gestellt: Das vermeintlich wirre und jäh verzahnte Notensammelsurium von Chefdenker/Bassist Ralf Hubert und seinen Getreuen war, ist, und bleibt ein tödliches Präparat für Leute, deren Sound-Gewohnheiten mit einer gewissen Break-Phobie einhergehen.
Das ändert sich mit dem mittlerweile zehnten Mekong Delta Langstreckenbomber wann überhaupt - nur mäßig. Zwar wird man durch spanisch anmutende Zupfklänge und einer epischen Ouvertüre in die Welt von "In A Mirror Darkly" recht einfühlsam bis zur Pforte begleitet, doch der erste "vollständige" Song zeigt diese obsessiv-herben Eigenschaften vom ersten Takt weg: "The Armageddon Machine" macht seinem Namen Ehre. "The Silver In God's Eye" kommt dann dafür schleppender und zugleich straighter um die Ecke, wodurch die stimmlichen Fähigkeiten von Fronter Martin LeMar einen Tick besser zur Geltung kommen. "Janus" ist ähnlich wie "The Armageddon Machine" ein intensiver Speedster, der jedoch durch diverse Bremsmanöver und Psychedlic-Duftmarken sein ganzes Potential nur allmählich preisgibt. "Inside The Outside Of The Inside" ist, wie könnte es auch anders sein, ein für Mekong Delta Verhältnisse durchwegs komplexer Instrumtalsong und somit die ideale Steilvorlage für das folgende "Hindsight Bias", das wiederum sehr flott und direkt aus den Boxen donnert. Das finale "Mutant Messiah" beherbergt wieder ein unglaubliches Arsenal an Kampfgitarren zumal es den einprägsamsten Refrain der ganzen Silberscheibe zu konsumieren gibt. Wenig überraschendes also aus dem Ruhrpott: Mekong Delta zeigen 2014 keine Abnützungserscheinungen, und das, obwohl sie in gewisser Weise die Schraube in Richtung Nachvollziehbarkeit gedreht haben, wenn auch nur marginal. Alles in Allem zeugt "In A Mirror Darkly" von homogenem Charakter und von einer gewohnten morbiden Grundstimmung. Ein spezielles Flair für ein extravagantes Auditorium sozusagen. Trackliste
Mehr von Mekong Delta
Reviews
29.05.2020: Tales Of A Future Past (Review)24.06.2010: Wanderer on The Edge of Time (Review) 13.08.2007: Lurking Fear (Review) 09.01.2004: Principle Of The Doubt (Classic) News
09.03.2020: Albuminfos und brandneuer Song28.02.2014: Artwork und alle Infos zu "In A Mirror Darkly" 29.01.2014: Neues Werk erreicht uns im April. 16.04.2012: ´Intersections´ - Snippets online 24.02.2012: Neuaufnahme alter Klassiker steht an. 10.11.2010: Neuer Videoclip auf Youtube 29.05.2010: Neuer Hörstoff der Prog-Institution auf MySpace 23.04.2010: "Wanderer on the Edge of Time" Artwork und Tracks. 25.08.2007: Verzögerung ... 27.06.2007: Comeback via AFM Records! 30.01.2007: Comeback- Scheibe fix! |
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