Auf Cruz del Sur Music ist Verlass. Die Outputs des spanischen Labels haben durchwegs hohe Qualität und sind zumeist ein gefundenes Fressen für Epic-Metal-Liebhaber der alten Schule. Viel anders verhält es sich auch nicht beim neuen Album der Griechen von
Battleroar, die nach sechs finanzkrisenüberschatteten Hellas-Jahren ihr nunmehr vierte Studioalbum präsentieren. Dafür haben
Battleroar auf
"Blood Of Legends" dann auch gleich eine handfeste Line-Up Neuigkeit zu präsentieren. Am Mikro der Südeuropäischen Metal Puristen steht ein neuer Überzeugungstäter, und zwar niemand geringerer als Gerrit Mutz von
Sacred Steel und der erfüllt den Part auch absolut gekonnt. Nicht zuletzt durch seine starke Performance kann man locker behaupten, dass die Griechen den Ikonen und unverkennbaren Vorbildern von
Manowar nie näher waren, zumal Gerrit einem Eric Adams, vor allem bei den pathetisch ruhigen Momenten, amtlich nacheifert. Aber auch musikalisch ist
"Blood Of Legends" natürlich absolutes Kraftfutter für die traditionelle Metal Gemeinde, die ihr Heil in episch druckvollen Warrior-Metal Songs sucht. Der Helm, der Titel, das Artwork: Alles kündet genau davon und dass dabei manch europäischem Drachen- und Schwertkitsch abgeschworen wird, tut gut.
Die Basis von Battleroar liegt zwischen Jag Pazer, Manilla Road und den überdimensionalen, unerreichten, frühen Manowar Epic Metal Gottgaben und ihre Landsleute von Wishdom wären so ganz nebenbei auch der perfekte Tourpartner. Somit ist der Sound eingegrenzt und auch wenn die Herrschaften die Größe des übermächtigen Schaffens ihrer Idole nicht erreichen, ist
"Blood Of Legends" ein wirklich anständiges Stück Musik für die
"üblich Verdächtigen".
Das manifestiert sich allein beim galoppierender Opener
"The Swords Are Dawn" fest im Hirn des Metalheads. Hier gehen die Fäuste zwangsläufig nach oben. Der Sound ist druckvoll, aber nie zu glatt und einen richtigen Hänger findet man bei den weiteren, zumeist überlangen Songs auch nicht. Natürlich ist der ein oder andere Moment eine Spur zu übermotiviert und kommt dadurch leider nicht auf den berühmten Punkt und natürlich tragen
Battleroar bei episch andächtigen Nummern wie
"Poisoned Well" ein wenig gar dick auf. Hier wäre ein wenig Effizienz mehr gewesen. Daran, dass
"Blood Of Legends" jedoch mit einigen richtig guten Refrains und epischen Metal Hymnen Marke
"zeitlos" aufwartet, ändert das aber nichts. Der Sound der Hellenen ist ehrlich und erdig, die stets präsente Violine fügt sich schön in die dramatische Kulisse ein und verstärkt die Theatralik und verfeinert
ein schmuckes und feines, mitunter zwar ausbaufähiges, aber durchaus gutes Stück griechischen Undergroundstahls.
Battleroar sind nicht die Spitze der Szene, zeigen sich aber in jedem Fall stark genug, um von Fans von
Atlantean Kodex und
Doomsword ebenso in die Lederkutte gesteckt zu werden, wie von all jenen, die
"Into Glory Ride" oder
"Hail To England" zum alltäglichen Überleben brauchen.
Die-Hard Metalheads alter Schule, die ihren Lebensunterhalt zwischen Epic Metal und US Metal verdienen und dem Underground ewige Treue geschworen haben müssen hier ohnehin blind zugreifen!