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6.5
Kann sich wer an Stoneman erinnern? Nein? Die regionale Fraktion oder zumindest geringe Teile davon sollten es besser wissen. Genau! Stoneman waren die arroganten Schweizer, die es vor einigen Jahren, genauer gesagt im Jahre 2010 und im Zuge der schlecht besuchten Tiamat Show in Innsbruck (zum Livereview) und im Gegensatz zum Headliner und ihren Kollegen von Orden Ogan nicht für notwendig befunden haben, einen anständigen Set für ihre Fans zu spielen. Größenwahn und Arschlochgehabe from hell, verführten die Schweizer dazu, ihren Support Slot nach nur drei Songs angepisst abzubrechen. Sowas kann sich heutzutage maximal ein Axl Rose leisten, aber sicher keine semi-underground-Gothic Band aus dem Land der Eidgenossen. Liebe Leute, alles kommt irgendwann zurück und Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Bin ich voreingenommen? Natürlich, denn sowas wiederspricht jedem künsterlischen Grundgedanken!
Bin ich nun also schon vorab schlecht gelaunt, wenn's um Stoneman geht, dann passt es wie die Faust aufs Auge, dass auch der klangliche Inhalt von "Goldmarie" nicht wirklich überzeugt. Typische Goth- / NDH Gitarren, 80er Jahre Pop Electro Pop Vibes (wäre das mittellalterlich verpackt, würden einem Tanzwut als erste Referenz einfallen), eine "Unheilig'sche Melancholie" und das martialische Rammstein Gen haben andere Bands schon geimpft bekommen. Auch sie hat es nicht zum Ruhm geführt und auch wenn Stoneman manch guten Song und trotz einiger verbaler Dispute auch die ein oder andere gelungene Lyrik am Programm haben, kann "Goldmarie" nie und nimmer die gewünschte Champions League Zugehörigkeit der Schweizer manifestieren. Vielmehr ist es die logische und wohl auch konsequente Weiterentwicklung eines Albums wie "Human Hater", nur dass heute mehr denn je die "deutschsprachige Welle" Programm ist. Weniger Coolness der Marke Deathstars oder Murderdolls, dafür mehr Goth-Düsterpop mit perverser und höchst eingängiger Schlagerattitüde ala "Liebe Liebe", "Mord ist Kunst", "Es brennt ein Licht" oder "Mensch" stehen am Menü. Dazu kommt manch harsch riffender Lindemann-Kniefall wie beim Titelsong oder "Freundlich sein" (aka "Wer ficken will, muss freundlich sein" Teil 2!) und die gute, dunkel melancholische Ballade, "Der Rote Vorhang fällt". Mehr ist "Goldmarie" nicht. Zu Zeiten von "How To Spell Heroin" waren Stoneman ohne Frage noch frischer, rotziger und cooler. Dass sich die selbsternannten Herren Rockstars weiterentwickelt haben ist aber unverkennbar. Ob das nun jedermann so unbedingt zu Gesichte steht, muss jeder einzelne für sich selbst entscheiden. Objektiv halten wir fest, dass Fans von tanzbar, deutschsprachigem Gothic Metal mit eingängigem Ohrwurmpotential und nicht weg zu diskutierendem Hitappeal bei "Goldmarie" wenig falsch machen können. Wer MTV und Viva 2014 verabscheut, die eingangs genannten und unerreichten Stoneman Vorbilder schon nicht mag und wer sich das von mir erwähnte Rockstargehabe der Schweizer auch nicht bieten lassen will, der darf alles Gelesene natürlich auch gern wieder vergessen... Trackliste
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Reviews
26.11.2021: The Dark Circus (2004-2021) (Review)02.12.2010: Human Hater (Review) 20.08.2007: How To Spell Heroin (Review) Interviews
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