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5.5
Wenn Freedom Call verlässlich im 2 Jahrestakt mit einem neuen Album auffahren, heißt es wie gewohnt in Deckung gehen. Bei keiner anderen Band fliegen die Schlagerquerpässe, die Schunkelsteilvorlagen und die gnadenloses Kitschrefrainabschlüsse in so beeindruckender Dichte übers Spielfeld wie bei den Bayern. Einerseits grausam und traurig, andererseits im Falle von Freedom Call fast schon wieder ehrlich und glaubwürdig, da die Band um Chris Bay genau diese Art von Musik nun schon seit über 15 Jahren unbeirrt verfolgt und sich einen Dreck um die regelmäßigen Anti-Reviews und alle jene schert, die sie für ihr Tun und Lassen belächeln. Sieben Studioalben und zwei Livescheiben lügen nicht und alle Fans, die sich die Nürnberger bis dato erkämpft haben, werden auch mit "Beyond" ohne Abstriche zufrieden gestellt.
Dass unsereiner mit dem Grinsekatze-Happy Metal der Deutschen deswegen nicht gleich glücklich werden muss, ist selbsterklärend. Für den Non-Schlagermetalfreak sind Zuckergussnummern wie "Union Of The Strong", "Journey Into Wonderland" oder das völlig inakzeptable "Come On Home" trotz deren überdimensionaler Wiedererkennungswerte die totale Selbstgeißelung. All das klingt eigentlich unfassbar. Voll von Ohohoh-Chören, ekelhaften Fanfaren und Hymnenansätzen, die maximal dem IQ der RTL-Generation Genüge tun. Grausam und unausstehlich, klebrig, kitschig und auch bei den paradiesischen Lyrics schlicht plump. Auf der anderen Seite funktioniert all das allerdings auch. Das tut natürlich auch Jürgen Drews am Ballermann, aber das ist eine andere Geschichte. Dort ist es zumindest immer fein warm. Um den Bogen nicht zu überspannen, kann man hier natürlich auch ruhig sagen, dass Freedom Call mit "Beyond" aber auch ein wenig zu ihren Frühtagen schielen. Genau deswegen sind einige Ansätze diverser neuer German Metal Ohrwürmer ("Nights Of Faragon", "Heart Of A Warrior") oder auch der bombastisch ausufernde Titeltrack auch für den Helloween und Gamma Ray Fan alter Tage durchaus erträglich und weit mehr Gegenwert, als man in all seiner Angst erhoffen durfte. Für den Ottonormalmetaller, der nicht alles supertoll findet und keinen Dauergrinser ins Gesicht geparkt bekommen hat, ist ein Album wie "Beyond" natürlich dennoch knallharter Tobak. Die übertrieben gute Laune, das Lustige und das grauenhafte Geschunkel sind nicht länger als zwei Songs am Stück auszuhalten und genau deswegen ist das soeben gelesene, ohne jegliche Ansätze der Schizophrenie eine Plus/Minus Kritik in sich. Für Freedom Call Fan und all jene, die den steril durchkalkulierten und auf Immerlustig programmierten Friede, Freude, Eierkuchen-Schlagerparademetal der Bayern mögen, steht hinter "Beyond" und seinen Überhymnen eine fette 8. Für alle anderen Hard Rock und Metalheads steht die hochrosa glänzende und mit Blattgold auf weißem Marzipan verzierte 3. Ich mag zwar kein Marzipan, gehöre aber zu letzterer Gattung... Die objektive Benotung ist fairerweise der Mittelwert! Trackliste
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Reviews
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