Als bekannt wurde, dass
Mercenary Ausnahmestimme Mikkel Sandager gemeinsam mit Mastermind und Gitarrist Steve Smith (ex-
Testament / Nevermore / Forbidden / Vicious Rimors) gemeinsame Sache machen würde, war die Vorfreude auf
"The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth" immens. Dass sich die Herren obendrein mit James Hunt und Tomas Koefoed, also Herrschaften aus dem
Biomechanical- und
Mnemic Camp verstärkt hatten, legte die Meßlatte immens hoch. Nun ist das Debüt dieser Soupergroup ist in der Tat ein Bastard aus all den oben genannten Bands geworden. Warum dennoch keine höhere Note über er Albumkritik steht, ist aber ebenso schnell erklärt.
Trotz aller technischen Qualität zeigt sich
"The Distortion Of Lies And The Overdriven Truth" über weite Strecken zu zerrüttelt, zu hektisch und zu unrund, um restlos zu begeistern. Jeder Song hat seine großen Momente, ähnlich wie bei anderen Ansammlungen großer Musiker, fehlt aber auch bei One Machine das letzte Quäntchen Genialität im Songwriting, um aus der Masse heraus zu stechen. Natürlich ist ein Song wie
"Kill The Hope Inside" ebenso großartig, wie das brachiale
"Armchair Warriors" mit seinen traditionellen Metal Zitaten, das fette
"Defiance" oder das halbballadeske
"Last Star Alights". Hier sind nicht nur die Gesangslinien von Mikkel Sandager der erhoffte Genuss, während seine Stimme an anderen Stellen viel zu sehr der Hysterie geopfert wird. Hier kommen auch die Rhythmen und Soundabfahrten weitgehend auf den Punkt. Dass
One Machine dennoch nie den letzten Kick abkriegen, liegt an der zerfahrenen Herangehensweise und einem mitunter viel zu maschinellem Sound. Viel zu oft werden aggressive Screams mit rasenden Instrumentalattacken inszeniert. Weniger wäre da einfach manchmal mehr, wie man beim nervigen Titeltrack oder
"Evict The Enemy" bitter erfahren kann.
Wer sich nun in diesen progressiven Extreme-Metal Cocktail aus
Biomechanical,
Mercenary und
Nevermore reinhören will, der soll sich natürlich nicht abhalten lassen. Klasse ist bei
One Machine genügend vorhanden. Ich für meinen Teil bevorzuge jedoch die drei unerreichten Originale, welche ihre Kunst nicht nur im Albumtitel sondern auch in ihrer musikalischen Essenz weit effizienter auf den Punkt gebracht, als diese neue Truppe.