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Cover  
Schubert - Schubert in Rock (CD)
Label: LLRR
VÖ: 29.11.2013
Art: Review
Bruder Cle
Bruder Cle
(178 Reviews)
Keine Wertung
Wer die Promo zu diesem Album und der dazugehörigen Live-Releaseparty (zum Livebericht) verpennt hat, ist blind und taub. Punkt. Die mit riesigem Marketingaufwand inszenierte Aufarbeitung der Karriere von Klaus Schubert (No Bros, Schubert, Rockbunnies...) wurde generalstabsmäßig geplant. Über Monate wurden Rockgrößen wie Don Airey (u. a. Ozzy), Marc Storace (Krokus), Biff Byford (Saxon), Tony Martin (Black Sabbath), Doogie White (Rainbow, Tank), Joe Lynn Turner (Rainbow) etcetc. klammheimlich nach Tirol eingeflogen bzw. in anderer Art und Weise in das Projekt involviert. Das Endresultat besteht aus Neuaufnahmen einiger der größten Hits aus Klaus Schuberts Karriere und einigen neuen Stücken. Skalpell!...Tupfer!....ran an den Seziertisch…

Los geht’s mit dem von Tony Martin gesanglich veredeltem "Second King Of Darkness" (No Bros/"Ready For The Action"), das durch die genialen Hammond-Soli von Don Airey noch deutlich an Glanz gewinnt und so zu einem echten Winner und starken Opener der Scheibe avanciert. Der Über-Smash-Hit "Heavy Metal Party" (No Bros/"Heavy Metal Party") wird von Biff Byford gesungen, was überraschend gut funktioniert. Nachdem das Original schon so viele Jahrzehnte auf dem Buckel hat, tut eine Überarbeitung wirklich gut. Erstaunlich, dass unser heimischer Hammond-Wizard Andi Brunner sich keinesfalls hinter einer Legende wie Don Airey verstecken muss sondern einmal mehr beweist, dass er zu den wohl besten Rock- und Blues-Organisten überhaupt gehört. Fett! "Cavalry Of Evil" (No Bros/"Cavalry Of Evil") – einer meiner ganz persönlichen Faves der Spätphase der Band – ist nicht nur ein völlig unterbewerteter Hit, sondern gewinnt auch in dieser Version deutlich gegenüber dem Original an Dynamik und Klasse. Joe Lynn Turner liefert hier einen richtig guten Job ab, während Bernie Marsden (Whitesnake) die Gitarre brav und songdienlich würgt. In den Backing-Chor hat sich übrigens auch noch Verena Pötzl eingereiht.
Mit "Ready For The Action" (No Bros/"Ready For The Action") steht dann ein Song an, der einem Sänger wie Marc Storace fast wie auf den Leib geschneidert ist. Gesanglich natürlich über jeden Zweifel erhaben, verliert der Song aber seltsamerweise in der fetten Neubearbeitung etwas von seiner ursprünglichen Schäbi-Magie, was bei so einfach gestrickten Songs gerne mal passiert. An Irene Ranz (Rockbunnies) am Bass kann es nicht liegen, denn die rockt einem in Verbund mit Andi Brunner wieder mal die Socken weg.
Auf "Good Morning Sir" (No Bros/"Heavy Metal Party"), den ersten großen Radiohit von Klaus, durfte man natürlich besonders gespannt sein. Von Doogie White zwar kompetent interpretiert, fehlen hier leider die im Original so göttlichen Höhenlagen von Gigele. So gut Doogie auch singt, diese Höhen scheinen für ihn heute unerreichbar. "Lady Of The Tower" (No Bros/"Cavalry Of Evil") - von Turner und White sozusagen als Rainbow-Duett interpretiert, ist hier schon ein anderes Kaliber und sammelt gegenüber dem Original deutlich Pluspunkte!

Mit "Black Jack Billy" steht der erste neue Song an. Gesungen von Joe Lynn Turner, der das Stück zusammen mit Klaus aus der Taufe gehoben hat, bietet der bluesige Rocker die ideale Spielwiese für das Genie von Don Airey, der hier alle Register (im wahrsten Sinn des Wortes) seines Könnens zieht. Cool! Einen (ebenfalls neuen) Titel wie "Young, Free And Deadly" kann man angesichts der Protagonisten (komponiert von Tony Martin und Klaus Schubert) schon fast als Persiflage bezeichnen. Das mächtig stampfende Riff und der fast weiche, verträumte Refrain ergeben hier aber eine ziemlich gelungene Mischung, die in Ansätzen an die Sabbath-Phase zu "Eternal Idol"-Zeiten erinnert. Seltsam wie gegen Ende des Songs der melodische Chorus, ein kurzes Mundharmonika-Solo von Tony und das mächtig fette Riff aufeinander treffen und sich dabei gar nicht „beißen“. Cool geschrieben.
"Don On Fire"? Ein kurzes Instrumentalstück, das quasi als Intro für "Stairway To Hell" (No Bros/"Our Own Way") dient, bei dem Doogie White wieder eine exzellente Figur macht und vor allem Don Airey den Song mit seinen Hammond-Ausritten einmal mehr deutlich aufpeppt.
Die von Lem Enzinger damals als DIO-Hommage mitkomponierte Nummer "Three Horned Dragon" (No Bros/"Hungry For The Good Times") wird in seiner Neufassung von Biff Byford gesungen. Und seltsamerweise ist bei diesem Stück der Unterschied zum Original – vermutlich aufgrund des geringeren Zeitabstands zwischen Urveröffentlichung und Neueinspielung – am geringsten. Und das Stück ist natürlich ein cooler Rocker. Keine Frage!

Gerade bei "Perfect Body" (No Bros/"Cavalry Of Evil"), der Opener des Spätwerks "Cavalry Of Evil" zeigt Marc Storace wieder einmal, was für ein guter Sänger er immer noch ist. Nichts gegen Tony Martin, Doogie White und Joe Lynn Turner, aber Biff und Marc stecken die immer noch in den Sack. Das ist einfach Tatsache. Und so cool der Song auch ist, hier wäre mir ein anderes Stück wie "Holiday In HH" oder "Going Our Own Way" deutlich lieber gewesen! Und warum bleibt überhaupt "Be My Friend" - der wohl größte Hit der Band – eigentlich außen vor?
Einmal mehr ergreift Doogie White das Mikro und intoniert einen der wohl ungewöhnlichsten und coolsten Stücke der Frühphase von Klaus’ Kompositionen: "Davi" (No Bros/"Heavy Metal Party"). Und er macht dabei eine ganz gute Figur und Andi Brunner zeigt an der Orgel einmal mehr sein großes Talent. Was hat der Kerl nur für ein Feeling!

Den Abschluss markiert ein weiterer neuer Song namens "Holy Ground", der überraschenderweise sogar von Gitarrist Bernie Marsden selbst gesungen wird. Der relaxte Bluesrocker mit fast schon jazzigen Untertönen liefert den entspannten Abschluss für ein Album, dass No Bros-Fans wie ein feuchter Traum erscheinen dürfte. Viele spannende Versionen mit ganz wenigen Abstrichen besser oder dem Original mindestens ebenbürtig und als Draufgabe noch ein paar recht gelungene neue Stücke. Was will man mehr und mit einer Spielzeit von über einer Stunde und einem extra fetten Booklet sicher ein Teil, dass sich nicht nur Austro-Rock-Nostalgiker und Mitglieder des No Bros-Fanclubs holen sollten.
Trackliste
  1. Second King Of Darkness
  2. Heavy Metal Party
  3. Cavalry Of Evil
  4. Ready For The Action
  5. Good Morning Sir
  6. Lady Of The Tower
  7. Black Jack Billy
  1. Young Free And Deadly
  2. Don On Fire
  3. Stairway To Hell
  4. Three Horned Dragons
  5. Perfect Body
  6. Davi
  7. Holy Ground
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