Anmeldung
Suche
SiteNews
Statistics
6688 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
9.0
Crystal Viper - das sei hier schon vorweg genommen – sind und bleiben Polens Nummer eins in Sachen Metal. Nach dem Überkracher "Crimen Excepta", das thematisch und musikalisch auf King Diamond-Spuren wandelte, bleibt man mit "Possession" - einem Konzeptalbum über die Besessenheit eines jungen Mädchens – dem Erfolgskonzept treu. Wer jetzt die Nase rümpft und schon wieder ein billiges Plagiat des Diamantenkönigs ortet, ist aber am Holzweg. Crystal Viper haben längst ihren ganz eigenen Zugang gefunden. Zwar sorgen die lyrischen Konzepte und ein paar Riffs hier und da bei Fans für Aha-Effekte, aber die musikalische Grundausrichtung wurzelt immer noch im klassischen (Speed) Metal à la Running Wild, (ganz alten) Helloween, Agent Steel und (frühen) Iron Maiden.
Die Gretchen-Frage ist: können Frontfrau Marta & ihre Spießgesellen die mit dem Vorgängeralbum hoch gelegte Latte noch einmal nehmen? Nach den ersten beiden Durchläufen habe ich ehrlich gesagt, noch etwas daran gezweifelt. Aber spätestens beim dritten Mal entfalten sich die einzelnen Stücke Schmetterlingen gleich zu kleinen Hits. Natürlich ähneln sich die Songstrukturen beim mittlerweile fünften Album immer wieder ein wenig, aber die Qualität der Riffs, gepaart mit gekonnten Breaks (z. B. der Akustik-Teil beim Opener "Voices In My Head") und Melodien mündet in zwingende Kompositionen, die einen unwiderstehlichen Charme verströmen. Nicht ganz unschuldig ist dabei natürlich die charismatische Stimme von Marta, die mit ihrem leichten Ostakzent einen ganz eigenen Reiz hat. Gerade dieses „nicht ganz perfekte“ Englisch verleiht dem Bandsound eine eigene, extrem sympathische Note. Dazu kommt, dass in der Melodieführung immer wieder auch ganz dezent folkloristische Einflüsse verwendet werden. Und wenn man dann noch Übersongs wie den Kracher "Fight Evil With Evil" (im Duett mit Jag Panzer/Satan’s Host-Sänger Harry „The Tyrant“ Conklin gesungen) oder die hochmelodischen "Why Can’t You Listen?" und "Prophet Of The End" ins Rennen wirft, dann neigt sich die Bewertungsskala wieder klar in die Nähe der Punktezahl des letzten Albums. Den letzten Ausschlag gibt aber dann die geschmackssichere und perfekt gespielte Coverversion von RIOTs "Thundersteel", die einmal mehr zeigt, dass die Protagonisten auch selbst fanatische Metalheads sind. Wieder ein Sympathiepunkt mehr. Crystal Viper schaffen das Kunststück und halten das Niveau des großartigen Vorgängers. Mit den 10 neuen ins Rennen geschickten Mini-Hits, die jeden Fan oben angeführter Bands begeistern sollten, sichert man sich nicht nur den Metalthron in Polen sondern entwickelt sich auch langsam aber sicher dank der starken stilistischen Trademarks zu einer nicht zu unterschätzenden Größe im europäischen Metalmarkt, was sich auch in Bälde in den Billingpositionen auf diversen Festivals niederschlagen dürfte! Und das hat sich die Band auch durch harte Arbeit und qualitative Kontinuität mehr als verdient! Trackliste
Mehr von Crystal Viper
Reviews
01.07.2024: The Silver Key (Review)03.05.2012: Crimen Excepta (Review) 14.06.2010: Defenders Of The Magic Circle: Live In Germany (Review) News
01.09.2016: Lassen die Schwerter wieder rasseln.30.11.2013: Polens Metal-Aushängeschild mit neuem Video. 11.06.2012: Video zu „Witch’s Mark“ 31.03.2012: Stellen "Crimen Excepa" Albumtrailer vor. 02.03.2012: Konzeptalbum über Inquisiton, Hexen und schwarze Magie. 27.04.2011: Neuer Videoclip zu "Night Of The Sin". 01.10.2010: Videoclip als Vorbote fürs "Legends" Album. 29.03.2010: Landen bei AFM Records Interviews
16.06.2024: Neue Platte, viel Heavy Metal und kultiger H.P. Lovecraft Horror! |
||||||
© DarkScene Metal Magazin |