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Ende der 80er, spätestens jedoch Anfang der 90er Jahre wurde der Metal zunehmend weltoffener. Manch einer verteufelt das bis heute, andere entledigten sich aber zeitgerecht ihrer Scheuklappen und erkannten die Zeichen der Zeit, ohne dabei ihre Wurzeln leugnen zu müssen. Für jene Gattung Metalhead, der fortan traditionellen Stahl und zeitgemäße Klänge parallel verdaute, hat diese experimentelle und moderne Phase der harten Musik unzählige Perlen offenbart, und wer weiß ob es den "echten" Heavy Metal heutzutage ohne "moderne" Crossover-Meisterwerke wie "The Real Thing" (zum Classic), "Vulgar Display Of Power" (zum Classic), "Prove You Wrong" (zum Classic) "Demanufacture" (zum Classic), "Psalm 69" (zum Classic) oder "Chaos AD" (um nur einige wenige Perlen zu nennen) in seiner heut so blühenden Form noch geben würde. Im Zuge dieser hochpotenten Phase Anfang der 90er Jahre paarten und entwickelten Bands neue Sounds. Nebenbei und aus diesem Strudel der Experimente und Kreativität formierten sich unzählige mehr oder minder notwendige Projekte und eines davon waren Nailbomb.
Was Max Cavalera hier mit seiner neuen Matte und seinen Kumpels (u.a. mit dabei waren Igor Cavalera, Andreas Kisser und Fear Factory’s Dino) fabrizierte war natürlich nix für Nietenträger und Spandexfreaks. Kurze Hosen (aka Jams) waren hier die Kutte, Monotonie und Groove der große Trumph! Hardcore und Punk bestimmen die Attitüde von "Point Blank", Tribal-Neo-Thrash und Industrial sein Kleid. Nailbomb war wohl genau der Bastard, der aus dem Gespann Sepultura und Fudge Tunnel entstehen musste. Der Mix aus Tribal-Neo-Thrash Marke "Chaos A.D." und dem post-grundgigen Hardcore der Briten wurde mit viel Industrial Zutaten zu einem wütenden und höllisch aggressiven Bastard geschmiedet. Dabei ist "Point Blank" sicher kein grenzenlos geniales Album. Aber es hat Attitüde, es klingt ehrlich und unverfälscht. Man kauft es Cavalera und seinem kongenialen Mitstreiter Alex Newport einfach ab, wenn sie in ein mit Samples geschwängertes Groovemonster wie "World Of Dhit" grölen oder mit "Wasting Away" ein rasender Hardcore-Punk Opener mit metallischem Anstrich einherdonnert. Nailbomb waren hysterisch und rabiat. Provokant und angepisst. "Point Blank" mag manch Passanten monoton und eindimensional vorkommen, ist aber in seiner kleinen Welt durchaus vielschichtig. "Vai Toma No Cú" wuchtet mit Prong Schlagseite, "24 Hour Bullshit" donnert als geradliniges und punkig derbes Hardcore Thrash Geschoss umher und "Guerrillas" war schon damals ein astreines Mosh Brett modernster Note und mit knackigen Ministry-Vibes. Dass Nailbomb auch chaotisch und hysterisch konnten, zeigt sich bei "Sum of Your Achievements", dass sie " Soul of a New Machine" von Fear Factory gern mochten, konnte man förmlich greifen, das immerwährende Plus und sozusagen der Prunk und die Kraft dieser Scheibe war und ist aber einfach dieser dichte Gesamteindruck, der "Point Blank" so martialisch, wuchtig und brutal macht. Einfach gestrickt aber eindrucksvoll und egal ob schleppend und bedrohlich, oder ruppig und brachial. Nach der kompletten "Point Blank" Watschn in amtlicher Lautstärke brummt einem jedenfalls noch heute wahrlich der Schädel. Genau so war das auch gewollt, genau deshalb hat "Point Blank" einen so unfassbar geilen Gitarrensound und genau deshalb ist das Nailbomb Debüt ein wirklich relevantes Zeichen seiner Zeit. Typische Anfang-90er Jahre Crossover Metal Kunst von weltoffenen Musikern für junge und hungrige Metalfans. Wie gesagt, wirklich genial ist hier nichts, absolut relevant, absolut cool und bis heute absolut zeitgemäß dafür alles. Das darf ruhig auch mal gesagt werden, jetzt wo mir die Scheibe wieder mal zufällig aus dem Regal entgegen gepurzelt ist… Trackliste
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