Bandname, Albumtitel und Artwork dieser Scheibe sind schon jetzt das Eigentor des Jahres! Diese CD liegt schon Wochen auf meinem Schreibtisch und es juckte mich nicht ein einziges Mal sie aufzulegen. Man kann sich das Leben selber schwer machen und gerade im Fall von
Beelzefuzz ist das richtig schade. Zum Glück hat mich Väterchen Zufall dann doch noch dazu gebracht, mir diese geile und eigenständige Platte aufzulegen, denn das was die Amis fabrizieren ist richtig gut.
Was aussieht wie ein weiteres hippieskes Rockalbum von der Stange, entpuppt sich als
musikalische Wundertüte. Zuallererst sticht einem mal Dana Ortt, Mastermind, Gitarrist und Sänger von
Beelzefuzz ins Ohr.
Dieser Kerl singt wie ein Gott. Seine locker und unangestrengt tönende Stimmlage pendelt in manchen Momenten ungelogen zwischen
Damian Wilson und
John Arch und mehr muss man wohl kaum noch sagen.
Dass die Band musikalisch zwischen progressivem US Metal, erdigem Doom, klassischem Heavy Rock und psychedelisch, staubigem Retro Rock agiert, mag hier noch wenig spektakulär klingen. Hört man sich "Beelzefuzz" aber mal genau an, wird einem die Kinnlade runterklappen.
Wer zum Teufel sind all die gehypten Retro-Bands?
Diese perfekt produzierte Platte hat richtig Eier. Diese Band macht mal was richtig Eigenständiges und versprüht nicht nur Energie und fesselnde Atmosphäre, sondern eine richtig markante eigene Note. Man höre den Opener
"Lotus Jam". Ein schlicht großartiger Song und bereits hier hauen einen die
fabelhaften Gesangslinien einfach um. Jeder einzelne Song, den
Beelzefuzz hier kredenzen ist ein Killer.
"All Feeling Returns" ist getragen von
Alice In Chain-artigen Grooves und einem großartigen US Metal Gesang mit Melodien vom Allerfeinsten. Ein locker groovendes
"Sirens Song" klingt wie
Trouble auf Epic Metal,
"Hypnotzie" ist wie der Name schon sagt ein hypnotisch groovendes Riffmonster mit grandiosen John Arch-Gesängen.
Auch hier klingen Beelzefuzz wie der musikalische Gang-Bang aus Alice In Chains, Trouble, Deep Purple, Black Sabbath und John Arch
Schon jetzt steht fest, dass
"Beelzefuzz" süchtig macht und eine
"der" größten musikalischen Entdeckungen des Jahres darstellt.
"Lonely Creatures" klingt psychedelisch, wird trotz seiner doomig trockenen Grundrezeptur durch großartige Gitarrensoli und traumwandlerische Gesangslinien jedoch zu einem epischen Traumsong. Ganz großes Kino!
"Lunar Blanco" zitiert die Uressenz eines
Black Sabbath Riffs und paart einmal mehr erdige Wucht mit Eingängigkeit.
"Beelzefuzz" ist eines der überraschendsten und besten Alben dieses Sommers. Ein
völlig eigenständiges und mehr als nur begeisterndes Stück Musik aus Maryland.
Hart und eingängig zugleich, voll von unfassbaren Melodien, die wie aus einem Guss klingen und voll von einer Atmosphäre, die Generationen unter einen Hut kriegt, ohne gezwungen wirken zu müssen.
Beelzefuzz sind ein Trio, das Retro Rock Fans ebenso begeistern wird, wie Doom Freaks und US-Metalheads mit Hang zu progressiven Klängen und Epik. Die fesselnde Atmosphäre dieses Albums zieht einen tief in seinen Bann und wenn
Beelzefuzz ihren Sound als
"Progressive Melodic Doom" bezeichnen kann man wenig hinzufügen.
Hippie-Retro-Rocker, Stoner Kerle und gestandene US-Metalheads waren sich seit den Trouble Meisterwerken der frühen 90er Jahre nicht mehr so nahe!