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6.5
Lenny Wolf ist, wenn man das prähistorische Stone Fury Projekt mit hinein nimmt, über dreißig Lenze im Rockbusiness tätig. Trotz Rückschläge und längst vergangenen Epochen, als noch die Kassen so richtig laut klingelten (nämlich von 1988 bis ca. 1993), hat der Hamburger sein Baby nie auf Eis gelegt, geschweige, dass er sich selbst untreu geworden wäre. Längst weiß Lenny um die Vorzüge der elektronischen Klangdimensionen, welche er einmal mehr oder einmal weniger in das Kingdom Come Soundkleid zu integrieren weiß, bescheid. Und auch auf dem neuesten Streich, der den Namen "Outlier" trägt, wurden genannte Zitate in den typisch melancholisch getränkten Blues Rock integriert, der Led Zeppelin nur noch in Meilen Entfernung vermuten lässt.
Zwar wirkt Lenny Wolf mit seinem Partner Eric Förster an der Führgitarre auf "Outlier" zweifelsohne ambitioniert und bemüht um Kontrastsequenzen, doch der erhoffte große Wurf ist das Endergebnis, das zehn Tracks umfasst, nicht geworden. Da geht’s weniger darum, dass man jetzt auf die Kompositionsformel der ersten vier Alben pochen würde, denn das Experiment mit Drumloops und Samples ging bereits auf dem 2002er Dreher "Indipendent" gut bis exzellent auf. Nein, das Songwriting an sich zündet einfach nie so richtig. Ein zum Schnarchen verleitendes Initialriff wie bei "Let The Silence Talk" hätte man sich sparen können, andererseits sind Songs wie "Skip The Cover And Feel" oder "When Colors Break The Grey" von der Grundsubstanz absolut okay, allerdings hat man das schon einmal besser gehört. "Rough Ride Rallye" sei da noch eigens erwähnt, weil die Nummer durch seine dominanten Synthesizer Klänge mehr Popvibes versprüht. Beim Opener "God Does Not Sing Our Song" handelt es sich gleichzeitig um den stärksten des Outputs. Versteht mich nicht falsch: Lenny ist ein überaus sympathischer und kreativer Musiker, der uns schon viele tolle Stunden beschert hat, doch für meine Ohren ist das aktuelle Material einfach nicht ergreifend genug, um mit Überzeugung die Repeat Taste zu betätigen. Auch wenn immer wieder diese Sehnsucht vermittelnden Momente Marke Kingdom Come zu belauschen sind: das große Kribbeln bleibt fast über die komplette Strecke aus. Zudem ist auch der Sound sehr klinisch geraten, vom Cover „Artwork“ ganz zu schweigen. Diehard KDC Fans sollten sich aber nicht zu sehr beirren lassen, denn die hören es meist mit anderen (subjektiveren) Ohren. Trackliste
Mehr von Kingdom Come
Reviews
21.04.2013: Bad Image (Classic)24.03.2011: Rendered Waters (Review) 14.11.2006: Ain't Crying For The Moon (Review) 28.01.2005: Hands Of Time (Classic) News
16.04.2013: Veröffentlichen ihren neuen Videoclip.27.02.2013: "Outlier" Cover, Tracklist und viele News. 30.01.2013: Neues Album erscheint im April! 25.12.2009: Lenny hat den neuen Videoclip zu "So Unreal". 02.02.2009: Lenny spendiert Soundsamples. 20.01.2009: "Magnified" kommt am 27. Feber. 28.07.2006: "Ain't Cry For The Moon" 20.03.2004: CD-Titel gefunden 17.06.2003: Absage am Donauinselfest |
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