Die italienischen Crossover Rocker von
Zero Reset sind hierzulande sicher keine große Nummer. In ihrer Heimat wohl auch nicht. Ihr neues Album
"Closed In A Box" ist deshalb aber nicht unbedingt gleich von ganz schlechten Eltern und klingt irgendwie stellenweise tatsächlich so, als ob
Evergrey mit
Lacuna Coil,
Linkin Park, den
Guano Apes und manchmal auch mit
Faith No More (selbstredend ohne all deren Hitpotential und Klasse!) in einen modernen Alternative-Crossover-Cocktail rocken würden. Das liegt nicht nur am Timbre der Stimme von Albert Sardei, der Tom S. Eglund zum Teil beängstigend ähnelt, sondern auch an einigen gelungenen Songs wie einem wirklich guten
"Escape", der netten Single
"Asteroids",
"Madrid Spain" oder
"Dirty Stains" und
"Last Dance". Dabei ist
"Closed In A Box" blitzsauber produziert und richtig abwechslungsreich. Mir persönlich ist auf der Scheibe auf Dauer natürlich definitiv zu viel Rap- und Hip-Hop Gehabe, zu viel 90er Jahre Crossover und viel zu viel Wollkappensound vertreten. Wenn ich mir heutzutage wirklich noch mal solche Sounds anhören will, dann doch lieber die Originale aus der Jugend. Musikalisch sind
Zero Reset für die Snowboardgemeinde und all jene, die ihren Hosenbund gern unterhalb des Oberschenkel tragen aber dennoch interessant.
Darauf, dass
"Closed In A Box" trotz seiner guten Momente nicht dafür sorgen wird,
Zero Reset außerhalb von MTV-Italia groß zu machen, kann man am Ende des Kurztrips aber ebenso getrost einen lassen.
Genre-freaks dürfen gern reinhören! Ich brauch nach all dem jetzt definitiv eine satte Portion Metal und leg mir volley ein amtliches Gitarrenbrett auf den Plattenteller…