Mit
"You Think You Know" starten
Device richtig fett und geil in ihr höchst interessantes Debüt. Nach wenigen Sekunden weiß auch der
"Nichtsahnende", dass diese Band das neue
"Solobaby" von Wunderstimme David Draiman ist, und umso weniger verwundert die unüberhörbare
Disturbed-Nähe des Resultats.
"Device" ist ein
Paradebeispiel für saftig rockenden und satt groovenden Modern Rock/Metal mit massenhaft großen Melodien, tollen Gesangslinien, eingängigen Hooklines und hymnischen Refrains. Die Gastauftritte von Größen wie
Geezer Butler,
Glen Hughes,
Serj Tankjan,
M. Shadows oder
Tom Morello machen sich auch amtlich gut. Am Coversticker und auf Platte wohlgemerkt und so gesehen kann man bereits nach wenigen Worten Grünes Licht für
"Device" geben, zumal es beinahe mehr amtliche Hits in sich birgt als die letzte, in Sachen nachhaltiges Songwriting doch eher durchwachsene,
Disturbed. Vor Allem weil es mit Songs wie dem pumpenden Opener, dem tief groovenden
"Penance" und einem düsteren Industrial-Groover wie
"Vilify" supern aus den Startlöchern kommt. Dabei wird das Pulver jedoch nicht unnütz verschossen. Ein mit
Avenged Sevenfold Röhre eingerotztes
"Haze" oder die wirklich interessante und als amtlich zeitgemäßer Nostalgietrip inszenierte, orchestral aufgemotzte Version des 80er Jahre Hard Rock Klassikers
"If I Close My Eyes Forever" im Duett mit
Lzzy Hale sind nur zwei weitere Beispiele dafür, dass es bei
Device gleich beim ersten Anlauf mehrere Highlights abzugreifen gibt. Natürlich sehnt man sich als alteingesessener
Disturbed Fan innerlich immer noch nach einer Explosion und nach der Energie und Aggression, wie sie die ersten drei Alben der Amis zierten.
Device ist nun aber einfach ein Soloritt und da muss man auch akzeptieren, dass es mitunter gemäßigter und eigenständiger ist. Der metallische Anteil zieht oft den Kürzeren gegen die rockigen Grundstrukturen und viele unterkühlt elektronische Einflüsse. Das macht aber nichts, denn die Songs sind durchwegs stark, die Gesamterscheinung sehr vielfältig und die Studioband an Davids Seite mit ex-
Filter Gitarrist Geno Lenardo,
Evancescence Drummer Will Hunt und
Dope Gitarrist Virus ohnehin eine Bank.
Mit einem durchwegs guten Album in der Schnittmenge aus Modern Metal und Industrial Rock lässt sich die Schaffenspause von
Disturbed in jedem Fall perfekt überbrücken. Wer
Disturbed und die Stimme von David Draiman liebt, der muss hier ebenso reinhören wie all jene, die auf gekonnt gemachten Modern Rock- und Metal stehen.
Device machen wirklich Sinn!