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8.5
Das erste vollständige Album in 13 Jahren, darauf zudem noch 13 Songs und dementsprechend betitelt, markiert "13" die schon längst fällige Rückkehr einer der wichtigsten und stilprägendsten Crossoverbands der 80er und frühen 90er. Beinahe alles, was Mike Muir und seine wechselnden Begleiter seit dem sensationellen Debut 1983 veröffentlicht haben, war in irgendeiner Weise musikalisch relevant, sei es die erstmalige unverblümte Verbindung von Hardcore-Punk und Metal oder später der zunehmende Einfluss von Funk und Rap-Elementen - die Suicidal Tendencies ebneten den Weg für viele nachkommende Künstler, mussten für ihre musikalische Offenheit besonders in Punk-Kreisen viel Prügel einstecken, durften aber auch kommerziell die Früchte ihrer Arbeit ernten, da besonders mit "Lights,Camera, Revolution" und "The Art Of Rebellion" veritable Verkaufserfolge verbucht werden konnten. Gegen Ende der 90er wurde es dann etwas stiller um die Venice Beach-Rabauken, die Suicidal Tendencies wandten sich wieder mehr dem Punk zu, denn seine anderweitigen musikalischen Gelüste konnte Mike Muir mit den Infectious Grooves und Cyco Miko ausleben.
Obwohl "13" das erste echte Suicidal Tendencies-Studioalbum seit dem 2000er-Werk "Free Your Soul And Save My Mind" darstellt, war Mike Muir in der Zwischenzeit nicht ganz untätig und veröffentlichte beispielsweise mit "Year of The Cycos" 2008 eine Compilation, auf der neue Songs all seiner Bands – inclusive Cyco Miko und Infectious Grooves - vorhanden waren. All das waren jedoch nur Fingerübungen für das Comeback, das mit "Shake It Out" gleich einen überaus gelungenen Opener aufweist, dessen eröffnendes Gitarrensolo so klingt, als hätte Rocky George niemals die Suicidals verlassen, während Muir dazu proklamiert: "There ain't nothing as sweet as a sucidal maniac!". Wie wahr, wie wahr… Doch so gemächlich geht es nicht weiter, die suicidal maniacs treten 2013 auch gerne aufs Gaspedal wie in den folgenden Hochgeschwindigkeitsgranaten "Smash It" und "This Ain't A Cleebration", die eindrucksvoll die Punk-Wurzeln der Band demonstrieren. Doch auch die anderen Seiten der Suicidal Tendencies sind hier zur Genüge vertreten, es gibt ruhigere, beinahe balldeske Töne, es wird gefunkt, bis der Tanzboden bricht, und die zahlreichen fetten Metal-Riffs montieren jede noch so Slayer-trainierte Headbang-Rübe in Windeseile ab. Zu alledem gesellt sich natürlich Mike Muirs immer noch einzigartige Stimme, die zwischen aggressivem Shouting, weinerlichem Flüstern und kraftvoll-melodiösem Gesang alterniert. Der Mann kann es immer noch, obwohl er inzwischen rein optisch gar nicht mehr imposant Beach-tauglich gestählt wirkt wie in den 90ern, sondern ordentlich in die Breite gewachsen zu sein scheint. Doch auch mit der neuen Crew, die sich leider 2012 vom langjährigen Gitarristen und Hauptsongwriter Mike Clark verabschieden musste, stehen die Suicidals immer noch für absolut originelle und vor allem abwechslungsreiche Rockmusik in der Schnittmenge zwischen Punk, Thrash, Metal und Funk, die zudem mit klischeelosen, teils sehr persönlichen Texten aufwartet. Auch wenn die ganz großen Hits diesmal fehlen, ist dem Professor dieses mehr als überfällige Comeback 8,5 frisch geölte Skateboards wert, auf denen Mike Muir und seine erstklassige Band hoffentlich noch mindestens 13 weitere Jahre die Clubs dies- und jenseits von Venice Beach ansurfen werden, um allzu engstirnigen Metal-Stumpfis zu zeigen, wie erhebend gut gemachter Crossover sein kann. Trackliste
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Reviews
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