Das nenn ich mal eine Überraschung. Wähne ich mich während der Entjungferung dieser Scheibe noch auf den Spuren einer Death- oder Sludge Veröffentlichung aus Austin/Texas, übermannen mich gleich zu Beginn von
"Deathlike" düster akustisch getragene Klänge melancholischer US Rock Kunst.
Alice In Chains kommen einem unweigerlich in den Sinn, wenn man den ruhigen Klängen von
Ancient Wisdom lauscht. Akustische Gitarren, elegische Basslinien und zurückhaltendes Percussion/Drumming sind die Basis des betörend agierenden Dreiers um Singer/Songwriter Nathan Opposition und dessen Bruder Michael. Beschwörende, teils mehrstimmige und beinahe hypnotische Vocals die Krönung. Neofolkigen Rock mit doomig bluesigem Unterton kann man das wohl nennen. Als depressiven
"unplugged" Grunge hätte man den Sound der Band wohl den 90ern gehuldigt. Okkulten Rock nennt man so was dann heute oftmals, und dennoch ist die intensive Kunst die Texaner nicht wirklich greifbar. Egal unter welchen Mantel man die Amis nun auch stecken mag. Wenn
Ancient VVisdom intensive Songs wie
"Far Beyond Good & Evil",
"Let The End Begin",
"Deathlike" oder
"Last Man On Earth" vom Stapel lassen, hört man ihnen unweigerlich gebannt zu.
"Deathlike" ist ein ruhiges, wunderschönes und durch und durch melancholisches dunkles Rockalbum mit Stil, Gefühl und Klasse. Ein superbes Stück Musik einer unaufdringlich eindringlich agierenden Band, mit durchwegs schönen und intensiven Songs, die zwar nicht das Hitpotential der balladesken Momente des großartigen
"Black Gives Way To Blue" Comebackalbums von
Alice In Chains erreichen, in ihrer Ausrichtung aber beinahe in dieselbe Kerbe schlagen.
Ancient VVisdom und ihre Kunst sind romantisch, wehmütig, dunkel und gefühlvoll. Nicht für jeden Tag zu empfehlen, bei der richtigen Stimmung aber richtig stark, unfassbar betörend und höllisch intensiv!
Sollte man sich anhören!