Aus der Asche der schwedischen Kult Schwarzmetaller von
Lord Belial erheben sich nun
Death Tyrant. Thomas und Anders Backelin haben die Urne geöffnet und neue Mitstreiter unter den schwarzen Mantel geholt, um das große Erbe ihrer ehemaligen Band weiterzuführen.
"The Dark Abyss" ist nun das erste handfeste Zeichen für die Fortführung des Rituals und kann schon beim ersten Anblick mit einem großartigen Artwork faszinieren. Richtig stark zeigen sich
Death Tyrant vor allem zu Beginn und zur Mitte des Albums. Bei einem hymnischen
"The Awakening Of Sleeping Gods", einem harschen Blastbeatknaller wie
"Pandemonium" oder dem erhaben aufgebauten
"Ixion – The Fallen King Of The Laphits" wird tiefschwarze Atmosphäre erzeugt und der Hörer unausweichlich in Bann der Klänge gezogen. Die A-side von
"The Dark Abyss" ist ein amtliches und dennoch atmosphärisch und überlegt inszenierte Black/Death Brett alter Schule.
Erhaben, majestätisch, aber auch harsch und rücksichtslos und wenn nach einem komplexen
"Baphomet" das verspielte Black-Thrash Monster
"The End" die ganz große Kunst vergangener Tage zelebriert und
"Impending Day Of Wrath" mit superber Atmosphäre in die die B-side geleitet, kann sich der Fan des Genres ein fieses Lächeln kaum verkneifen. Auf längere Dauer zeigt sich
" Opus De Tyranis " vielleicht zwar vielleicht doch zu wenig fesselnd und eine Spur zu wenig spannend, um einen so richtig restlos zu faszinieren (vor allem die knochentrockene Schlagzeugproduktion mag manch einem zwar egal sein, stößt mir aber durchwegs sauer auf und verträgt sich nur ungern mit den hypnotisierenden Gitarrenharmonien), von einer Enttäuschung zu sprechen, wäre hier aber dennoch völlig deplaziert.
Death Tyrant schaffen es auf ihrem Debütalbum über weite Strecken ausgezeichnet, die bodenständige Mixtur aus Schweden Death Metal, rauem Black Thrash und erhabenem, majestätisch melodischem und dennoch harschem Black Metal unter einen Hut zu kriegen, und auch wenn sie damit wohl noch nicht ganz an die finale Größe von
Lord Belial anstinken werden, können Genre Freaks dennoch blindlings zugreifen.
Vor allem, weil es derart old-schoolige Black/Death Alben in Schatten von Band wie
Dissection und eben
Lord Belial heutzutage eigentlich nicht an jeder Ecke gibt…