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Wenn ich das Wort Supergroup höre, wird mir übel. Nur weil sich möglichst viele berühmte, im besten Fall talentierte Leute in einem Studio zusammenrotten, muss ja noch lange keine gute Musik entstehen. Eine Kollaboration kann nur dann als gelungen gelten, wenn Künstler zusammen etwas Besseres hervorbringen, als sie es getrennt vermocht hätten und nach diesem Maßstab muss man annehmen, dass die Zusammenarbeit das Beste war, was den fünf Edelrockern von Hardline 1992 passieren konnte. Keiner musste seinen Stil aufgeben oder verwässern, um sich den anderen anzupassen – sie sind immer noch deutlich individuell wahrnehmbar. Die Kombination aus dem, was sie auf ihrem famosen Debütalbum "Double Eclipse" musikalisch zu bieten haben, ist wunderbar entspannt. Zwischen Neal Schon (Journey, Bad English, Santana, HSAS,...), Deen Castronovo (Journey, Ozzy, Steve Vai, Cacophony, Bad English, Social Distortion, G/Z/R,…), Todd Jensen (Sequel), Johnny und Joey Gioeli (Axel Rudi Pell) scheint die Chemie gestimmt zu haben, denn zusammen ist ihnen eines der interessantesten Melodic-Rockalben überhaupt gelungen, voller Hits, Hits und Hits.
Das Album ist eines der besten, weil außergewöhnlich sorgfältig komponierten Alben der frühen Neunziger und absolut preiswürdig. Das liegt nicht nur an der einprägsamen, sanften, warmen, schmerzvollen Stimme Giolei`s, leicht angeraut, intim, intensiv, sondern auch an der unprätentiösen Art, wie sie die süffigen Lieder umsetzen, denn hinter der so schlichten und unscheinbaren Fassade von Hardline verbirgt sich grandios umgesetzter, melodischer und sehr emotionaler, über jegliche Trends erhabener Mainstream Rock. Das 12 Stücke umfassende Album hat alles, was man sich von einem großen Klassiker-Album wünschen kann: Schönwetter-Hymnen wie "Rhythm From A Red Car", "Everything" und "Takin Me Down", famose Balladen wie "In The Hands Of Time", "Change Of Heart" oder "Can`t Find My Way" und rockige Partymitgröler wie "Life`s A Bitch", "Dr. Love" oder "Bad Taste". Der große Hit des Albums ist zweifelsohne die erste Single-Veröffentlichung "Hot Cherie", dessen Refrain auf ewig im Ohr klebt: fantastischer Gesang, ein sich steigernder Aufbau und ein Chorus, den man nie wieder aus dem Kopf bekommt, mit dem Umfang eines ganzen Football-Stadions – mehr braucht es nicht. Das Album enthält trotz Kommerz-Optimierung außnahmslos nur Glanzstücke, und alle sind zum Sterben schön. Hardline hatten den Sound der einst von der amerikanischen Musiklandschaft so infizierten Glam-Rock Welle mit beeindruckender Gründlichkeit auswendig gelernt. Dafür muss man jedoch einräumen, dass sie auf diesem Hit-Album besser und charismatischer klingen als die vom Haarspray benebelten Originale. Das liegt auch daran, dass sie die Sounds ihrer etablierten Vorbilder selbstbewusster und kompakter zusammenfassen. Das machen sie in erster Linie mit einem Arsenal aus routiniert arrangierten Herzklopf-Melodien, die immer mitreißend, aber nie aufdringlich klingen, sowie einer enormen Spielstärke, die in diesem Genre nicht selbstverständlich ist. Menschen, die bisher noch keinen Kontakt mit der Band hatten, werden mit der zeitlos alternden Schönheit "Double Eclipse" ein Konzentrat bekommen, welches praktisch eine komplette Übersicht darüber bietet, für was diese Soft-Rock-Kolosse für die Ewigkeit stehen. Trackliste
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Reviews
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