"The Big Teutonic Four" ist ein witziger Release der in kultigem 80er Jahre Artwork und offensichtlich ausschließlich als 10“ Vinyl Mini-LP in schwarz, rot, blau, gelb und durchscheinend (clear) erscheint. Cooles Sammlerstück würde ich sagen, der künstlerische Sinn der Sache offenbart sich einem aber nicht wirklich. Wer hier die
"großen Vier" sind sagt eh schon der Titel. Natürlich sind da die drei Thrash Ikonen
Kreator,
Destruction und
Sodom mit im Reigen und der vierte Teil des Puzzles geht auch leicht von den Lippen. Damit auch der Rest der Republik vertreten ist, hauen sich die Frankfurter Veteranen von
Tankard mit aufs Nuclear Blast Packerl, um die Fans deutscher Thrash Kunst mit einer Coverversion ihres Vertrauens zu beglücken. Ziel dieser Scheibe soll der Tribut an jeweils ein übergroßes Vorbild der Protagonisten sein. Damit die Sache nicht verwirrend wird, sind sich die Herren auch recht einig, was die Auswahl ihrer Inspirationsquellen betrifft.
Kreator und
Tankard verbeugen sich vor
Iron Maiden,
Sodom und
Destruction vor
Motörhead. Dass sich dabei keine der Bands eine musikalische Blöße gibt ist amtlich.
Kreator zocken
"The Number Of The Beast" so nah wie möglich am Original. Mille keift zwar wie Mille, Überraschungen bleiben aber dennoch aus.
Tankard hingegen hauen
"The Prisoner" musikalisch ebenso originaltreu und unspektakulär, vor Allem gesanglich aber sicher nicht gerade berauschend raus. Viel anders verhält sich’s auch bei den anderen zwei Rabaukenlegenden nicht.
Sodom überraschen
nicht mit ihrer Einfältigkeit und knarzen das ohnehin schon völlig totgenudelte
"Ace Of Spades" unspektakulär aber gekonnt in die Plattenhülle, während
Destruction zumindest einen Schritt weiter gehen, und sich einem weniger bekannten Song von Lemmy und co. annehmen.
"The Hammer" stammt zwar auch von
"Ace Of Spades", hat aber einen nicht ganz so langen Bart am Stiefel kleben und rockt mit Schmiers Vocals dreckig und gut.
Die Sache unterhält, ist gut und recht. Gern gehört, vor allem die Songs von
Kreator und
Destruction. Ob man sich
"The Big Teutonic Four" aber öfters als ein, zwei Mal auf den Plattenteller stülpt, darf doch in Frage gestellt werden und deshalb sollte man diesen Output nur verhaften, wenn man ihn als reines Sammlerstück ansieht.
Wobei sich da natürlich wieder die berühmte Frage nach der Häufigkeit der "imitierten" Pressung und dem drohenden Potential einer etwaigen "Nachpressung aufgrund der hohen Nachfrage" stellt…