Tainted Nation sind die nächste Melodic Rock All-Star Band auf die keiner gewartet hat. Gegründet von
Eden’s Curse Drummer Pete Newdeck und
Lionsheart’s Ian Nash, hat sich ein Reigen von B- Stars (Drummer Mark Cross und Basspudel Pontus Engberg sprangen auch noch ins Boot) zusammengefunden, um ein dezent
modern angehauchtes Melodic Rock Album in die Welt zu tragen, das zwar erwartungsgemäß alle Regeln der Kunst erfüllt, jedoch zu keinem Moment über das zu erwartende Maß an Klasse hinausreicht, das es zu etwas Besonderem machen würde. Allein die teilweise brutalst
"alternative" klingenden Vocals, die den Opener
"Dare You", den pumpenden Ohrwurm
"You Still Hang Around",
"Nothing Like You Seem" oder das flotte
"Hell Is A Lie" würzen sollen, gehen nämlich wirklich arg in die Hose und schmälern jeglichen Spaß an handfest guten Rocksongs. Dass nicht nur Teile der Vocals, sondern auch die Gitarren auf
"Fear" teilweise so klingen, als würden sich von einer späteren
Life Of Agony Scheibe stammen, tut der grundsätzlich sehr klassischen Songwritingkunst von
Tainted Nation auch nicht unbedingt einen Gefallen. Irgendwie ist
"Fear" genau deshalb
nicht Fisch oder Fleisch und eigentlich hätte man das ja bereits am Artwork erkennen können. Melodische Rockmusik ist, so abgeleiert das Genre auch sein mag, eine Kunst die solche Ausflüge einfach nicht zulässt, wenn sie denn nicht wirklich herausragend umgesetzt werden. Genau das
"Herausragende" fehlt
Tainted Nation nun leider von Vorn bis Hinten, und genau deswegen beschließen wir diesen Text auch weit früher als erhofft, weil es einfach nicht mehr zu einem Album wie
"Fear" zu sagen gibt.
Wer wirklich guten und dezent zeitgemäßen Melodic Rock / AOR hören will, soll sich die erste
W.E.T. Scheibe holen und wer modernen, aber total unaufgesetzt genialen Hard Rock hören will, der kompetent und zielsicher jegliche Genregrenzen überschreitet, der wartet eh schon hart auf die neue
Audrey Horne. Vielleicht würde
"Fear" gerne wie ein Mix aus diesen beiden Acts klingen, in der auf diesem Debüt vorliegenden Form sind
Tainted Nation aber trotz einiger wirklich guter Momente, wirklich nur was für die beinharten Sammler und Genre Freaks…