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Zwei Jahre zu spät! Das ist der primäre Gedanke, der einem zum ewigen Geheimtipp namens Desultory durch die weich geklopfte Birne rauscht. Dismember, Entombed, Grave und Unleashed hatten gewissermaßen das Glück der Vorherrschaft und gelten bis heute gemeinhin als Initiatoren der ersten, großen Welle der Ikea Todesblei Szene. Doch wie entwickelten sich die Dinge um die zig anderen Kapellen aus der zweiten und dritten Startreihe? Sie hatten bis auf wenige Ausnahmen wie zum Beispiel Hypocrisy meist das kapitale Nachsehen! Doch allen finsteren Trendentwicklungen entgegen gibt es noch diese unerbittlich kämpfenden Bruderschaften à la Vomitory, die ihre Oldschool Schiene mehr wie konsequent durchziehen.
Trotz seiner zwanzig Lenze am Buckel hat sich "Into Eternity" innerhalb meiner bescheidenen Death Metal Kollektion bis heute unter den vordersten Top-Scheiben etabliert. Der mit den ersten beiden Alben von Dismember und Entombed am ehesten vergleichbare Höllenlärm atmet wie so viele andere diesen wilden, jugendlichen Charme, dem man eigentlich nur freudig erliegen kann. Ich spreche hier von jenem ungestümen Draufgängertum, das erst durch zunehmende Kontrolle und Studio-Perfektionierung in den Folgejahren allmählich eine Art Zähmung erlebt hat, ehe auf der internen Überholspur die New Wave of Swedish Death Metal gegen Ende der Neunziger zum Durchmarsch ansetzen würde. Indes: Desultory tendierten via "Bitterness" (1994) und "Swallow The Snake" (1996) wie Entombed später in die Death'n Roll Ecke, bevor mit Zebulon ein neues Kapitel aufgeschlagen werden sollte. Jenes semiperfekte Charakteristikum - speziell einige unrund geratene Breaks betreffend - macht das berüchtigte Salz in der deftig brodelnden Suppe namens "Into Eternity" aus. Wie in gut 80% aller damaligen, lokalen Genrefälle war es auch hier Meister-Knöpfchen-Dreher Tomas Skogsberg, der jene geballte Kraft und diese ganz bestimmte, Hau-drauf-Attitüde 1:1 bis zum finalen Mastering Prozess säuberlich auf's Band transferieren konnte und wie Scott Burns (Produzent u. a. von Obituary, Malevolent Creation und Sepultura) etwa zur gleichen Zeit in den USA vorab zum Kultproduzenten avanciert. Simple und gleichermaßen durchzündende Kracher der Sorte "Into Eternity", "Depression", "Twisted Emotions" oder "Passed Away" bürgen aber nicht nur für konsequente Brutalität in Noten, Skalen und Versen, sondern halten zudem einen Melodieanteil inne, der darüber hinaus für das nötige Maß an Wiedererkennungswert sorgt. Zumeist im hohen Tempo herum wildernd und kompositorisch äußerst spartanisch gehalten, fügte Fronter Klas Morberg mit seiner symptomatisch fiesen Kehlkopftortur das entscheidende Element hinzu, wonach der klassische Elchtod erst seine Vollkommenheit bzw. Identität erlangt. Der enge Zusammenhalt der Bands wurde übrigens durch den Gastbeitrag von Matti Kärki (ex-Dismember) im zweiten Song "Depression" zusätzlich unterstrichen. Wer auf der Suche nach Hochglanz, Detailverliebtheit und Variantenreichtum ist, befindet sich hier definitiv an der falschen Adresse. "Into Eternity" repräsentiert viel mehr ein schönes Zeitdokument, das den hungrigen Spirit der dazumal explodierenden, skandinavischen bzw. schwedischen Szene völlig authentisch wiederspiegelt und neben solch Krachern wie "Like An Everflowing Stream", "Left Hand Path", "Into The Grave", "Penetralia"und vielen anderen Death Metal Perlen im Regal nicht fehlen sollte. Trackliste
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