Nicht nur das Artwork dieser durchaus schwer ausprechbaren Band aus Schottland hat was. Die Klänge, mit denen
Cnoc an Tursa in ihr mystisch und stimmungsvoll verpacktes Debütalbum
(in Eigenregie hat die Band das Werk bereits 2010 vertrieben) geleiten sind ebenso fesselnd, wie atmosphärisch. Wenn die harsche Stimme dann die Ruhe des Intros durchbricht, und ein richtig geiles Gitarrenriff den Raum erfüllt, weiß man nicht nur, dass
"The Giants Of Auld" sicher kein ruhiges Album zum Träumen ist, sondern dass
Cnoc An Tursa verdammt geil abgehen.
Mitreisende Melodien und Gitarrensalven, die unverkennbar der skandinavischen Schule entspringen, rauer Gesang und nach vorne gehende Black/Pagan Metal Dynamik zwischen Moonsorrow, Suidakra und Siebenbürgen, werden von diesen absolut dynamisch agierenden Schotten mit tollen heimischen Melodien und Sounds der Highlands gepaart. Sogar Immortal kommen mir in den Sinn und das macht Stimmung, das hat verdammt viel Atmosphäre und Epik und das kann was. Fetzgeil. Allein für eine Nummer wie
"The Lion Of Scottland", das treibende
"Hail Land Of My Fathers", das atmosphärische
"Ettric Forest In November" oder das fette
"Winter – A Durge" würden andere Bands wohl ihr letztes Hemd geben. Keine Angst:
Cnoc An Tursa gehen dabei keineswegs allzu dramatisch zu Werke. Sie drücken nie auf die Tränendrüse und überladen uns zu keinem Moment mit schottischer Wehmut oder Rosamunde Pilcher-Schmalz. Vielmehr treiben sie ihren Sound unweigerlich nach Vorne, nehmen immer wieder Gitarrenakzente ihrer Nachbarn von
Primordial an Bord, ohne denen auch nur ansatzweise die Stirn zu bieten, geschweige denn, deren unverkennbares Leiden nachahmen zu wollen, und bestechen neben all der mitreisenden Grooves und stimmigen Keyboards in erster Linie durch den energiegeladenen und brachialen Gesang, die superben Gitarren und eine Produktion, die einen volley von der nächsten Klippe schmettert.
"The Giants Of Auld" ist einer der ersten ganz dicken Überraschungen des Plattenjahres und schafft es, mit seinen "Scottish Black Metal Hits" einem ausgelaugten Genre völlig neue Impulse und ungeahnte Frische zu geben, um gleichzeitig auch für jeden handfesten Metalhead absolut lohnenswert zu sein, der seit schütteres Haupt immer noch gern zu Hymnen von
Running Wild,
Children Of Bodom oder den ganz frühen
Thyrfing beutelt.
Cnoc An Tursa sind kitschfrei, eingängig und mitreißend. Diese Scheibe sollte man sich verdammt noch mal anhören, denn diese Band kann was!