Bei Bandnamen wie diesem stellt es einem unweigerlich die Nackenhaare auf und man fragt sich als Nichtsahnender, ob
Freitod nun tatsächlich die nächste stupide Combo im Fahrwasser von Bands wie
Eisregen oder
Totenmond sind.
"Regenjahre" ist bei genauerer Betrachtung aber nicht so schlimm, wie befürchtet. Natürlich ist der melodische Dark Metal, den die Deutschen fabrizieren, nicht jedermanns Geschmack. Schlechtreden darf man die sieben Songs des Nürnberger Duos aber dennoch nicht.
"Regenjahre" ist ein
melancholisches Album, das Rock und Metal mit Gothic Anstrich verziert, klare Vocals und ein krächzende Black Metal Stimme im lyrischen Einklang präsentiert und durchaus seine Momente hat. Dazu gehören neben dem Opener und Titeltrack, das wehmütige
"Wenn alles zerbricht" oder
"Der Trauersturm". Hier zeigen
Freitod, dass sie early-
Katatonia-Soundmomente, nordisch elegische Gitarrenmelodien Marke
Ghost Brigade und einige wirklich gute Melodien zu ihrer ureigenen melancholischen Seite von
"Regenjahre" gestalten können. Hier klingt das Duo wirklich griffig. Gerade durch die rauen Gesänge drücken sich
Freitod aber auch immer wieder in eine Richtung, die mich unweigerlich an Klamaukkandidaten wie
Equilibrium erinnert, und die mitsamt einer sehr weinerlichen Aura am zweiten Teil der Scheibe, nicht zuletzt durch die deutschen Lyrics mitunter leider auch recht kitschig zur Spitze getrieben wird.
In jedem Fall aber sind
Freitod durchaus eigenständig und das kann heutzutage schließlich nicht jeder von sich behaupten.
"Regenjahre" hat seine starken Momente und die kann man problemlos für sich entdecken.
Die Ansätze sind also da und man darf gespannt sein, wohin sich diese Band noch entwickelt.