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Cover  
Void Of Sleep - Tales Between Reality And Madness (CD)
Label: Aural Music
VÖ: 21.01.2013
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
9.0
Die aktuellen Dreher von Amplifier und Long Distance Calling sind erst ein paar Wochen am Markt, doch nach der ersten Einwirkungsphase trau ich mich jetzt schon zu behaupten, dass sie mit ziemlicher Sicherheit am Jahresende nicht unter meinen persönlichen Top 10 Scheiben landen werden. Und dann fällt plötzlich wie aus dem Nichts ein Silberscheibchen zu meinen Händen, das mir komplett den Kopf verdreht hat. Neugierig geworden?

Wer bis dato mit Void Of Sleep ebenso noch keine Bekanntschaft gemacht hat, braucht sich nicht sonderlich wundern: "Tales Between Reality And Dreams" ist das Full-length Debüt dieses Quartetts aus der sagenumwobenen Stadt Ravenna. Zwar kann man den Stil der Norditaliener nicht 1:1 mit den beiden obigen vergleichen, was allerdings die psychedelische Komponente betrifft, gibt’s durchwegs Affinitäten. Void Of Sleep zelebrieren Heavy Metal, der gleichermaßen klassisch, doomig und eben - psychedelisch - angerührt ist. Doch bitte bezeichnet Void Of Sleep zu keiner Sekunde als Trittbrettfahrer Marke Vintage, denn dafür tönt das mir vorliegende Notenuniversum viel zu heilig. Etwas, was man heute nicht mehr an jeder Ecke findet.

Natürlich standen auch hier wieder einmal die Godfathers of Heavy Metal, nämlich Black Sabbath, Pate. Was die vier Jungs daraus gemacht haben, müsste in seiner Pracht aber sogar Tony Iommi, Ozzy und Co., die es ja noch einmal via "13" wissen wollen, deftig zwischen den deformierten Gelenken einfahren. "Blood On My Hands" nennt sich der schmeichelnde Opener, einer, der irgendwo zwischen aufgeputschten Down und späteren Dead Soul Tribe betörende Schwingungen aussendet und nicht zuletzt durch herrlich treibende Rhythmen unlimitiert Endorphine freisetzt. Ähnlich beeindruckend stellt sich "Wisdom Of Doom" vor, das gegen Ende hin durch sein Wechselspiel aus bedrückenden und aufhellenden Schüben die Nerven zu Drahtseilen umfunktioniert. Das direkt nach vorn preschende "The Great Escape Of Giant Stone Man" hat dann einen solch coolen Refrain parat, von dem man sich schlicht hin fort tragen lassen will, wobei die nie überladen wirkenden Breaks ab Mitte des Songs zusätzlich Würze verleihen, bevor das Stück abermals in das hypnotische Grundthema zurück mündet.

"Lost In The Void" (ein Kniefall vor Kyuss!) und "Ghost Of Me" wabern eher gemächlicher durch die Boxen, präsentieren jedoch die stärksten Gesangslinien des Senior A. Burdisso. Ach ja, dieser Teufelskerl verfügt generell über ein Timbre, das man charismatisch apostrophieren muss. Mit dem inmitten von mächtig-patriarchischen Soundwänden und plötzlichen Forechecking Ausbrüchen pendelnden "Mirror Soul Sickness" kommen noch einmal unbeirrbare Black Sabbath Jünger auf ihre Kosten, ehe das finale "Sons of Nothing" die großartigen Mastodon auf den Plan ruft: groovige Rhythmen, dezente Sludge Anwandlungen, sowie suspekt süßlicher Rauch vermischen sich zu einem gefährlich-leckeren Cocktail, wo sich der spirituelle Kreis von "Tales Between Reality And Madness" wieder schließt.

Für mich ist "T. B. R. A. M." seit längerer Abstinenz wieder ein massiv berauschendes Audio-Aphrodisiakum, das tief berührt und so etwas ähnliches wie „Suchtpotential“ inne hält. Ob sich das Quartett bewusst ist, was es hiermit ausgelöst hat? Vielleicht wissen wir bald mehr, im Moment wollen wir nicht viel verraten. Übrigens, wer diesen brillanten Tonträger ins traute Heim ordert, wird mit einem schicken Digipack und einem ebenso entzückenden Booklet im Mittelalter Look belohnt. Das ist Seelenfutter pur!

Trackliste
  1. Blood on my Hands
  2. Wisdom of Doom
  3. The Great Escape of the Giant Stone Man
  4. Lost in the Void
  1. Ghost of me
  2. Mirror Soul Sickness
  3. Sons of Nothing
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