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Cover  
Alkbottle - Für Immer (CD)
Label: ATS Records
VÖ: 06.11.2012
Homepage
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3173 Reviews)
5.0
Schön. Die neue Alkbottle ist da, und manchmal kommt es einfach anders als man denkt. Eigentlich wollte ich nach dem Eklat der meinem "Hier regiert der Rock'n'Roll" (zum Review und den illustren Kommentaren) gefolgt war, nie mehr den Stift für eine Kritik der Wiener Prolls zur Hand nehmen. Weil aber wieder mal kein Mensch daran interessiert ist, sich "Für Immer" genauer anzuhören, hält wieder meine Wenigkeit den Schädel hin, und nachdem mein Schmäh bei der Alkbottle Fanschar im Gemeindebezirk offensichtlich nicht verstanden wurde, versuchen wir die geistigen Ergüsse zu "Für Immer" möglichst "konservativ" zu verfassen.
Die nicht kaputt zu kriegende Wiener Kulttruppe scheint, nicht zuletzt ob des immer noch unerklärlichen TV-Vitamin-B Engagements ihres Fronttrinkers Roman Gregory, und trotz des erschreckend lahmen Versuchs am Eurovisions Songcontest teil zu nehmen, durchaus im Aufwind. Nach der unterhaltsamen "S’Ollagrösste & A Bissl Mehr" Best-Of darf man "Für Immer" nicht nur als mittlerweile sechstes Studioalbum der Gemeindebaurocker, sondern durchaus auch als Drohung verstehen, zumal die Energie, der dreckige Schmäh und die authentische Wiener Proletenattitüde früher schon mal weit besser und glaubhafter transportiert wurden.

Schon das Intro zu "A Band (die ka Sau kennt)" wirkt gezwungen, der lahmarschige Mitsingrocker ansich ist purer Durchschnitt, und dass bei "So Brav" Braunschlag Bürgermeister Robert Palfrader mitwirkt, ändert auch nichts an der Entbehrlichkeit des plakativ banal gestrickten Songs. Einen lyrisch kritischen Ansatz wie "Hackln" würde man eher den Kurt Ostbahn singen hören wollen, wobei der dabei musikalisch eindeutig mehr Tiefenwirkung entwickeln würde. Ich hör die Fans von Alkbottle jetzt schon wieder schimpfen, dass ein Tiroler den Schmäh dieser Band einfach nicht versteht und lieber keine Kritik über ein Album ihrer Helden schreiben sollte. Daran, dass "Für Immer" musikalisch über weite Strecken total langweilig und oberflächlich ist, ändert der Meldezettel aber auch nichts. Schon gar nicht, wenn ein hochdeutsch intoniertes "Der Meister" zwar auf "Pantera-light-Riff" rocken darf, irgendwie aber so gar nicht zum Image der Wiener Kultband passen will, und neuerlich mit allerübelstem Einfallslosigkeitsrefrain penetriert. Einzig und allein "Die Eing’sessenen" kann ohne Wenn und Aber überzeugen, und mit dem ersten anständigen Refrain ebenso Punkte sammeln, wie das gute "Clown in da Birn" mit seinem Westernflair.
Ich kann mir ohnehin nicht helfen, aber alles was ich hier höre, lässt mich daran denken, dass die EAV doch immer schon eine Klasseband war, die musikalisch wie textlich nahezu immer ins Schwarze traf und in allen Belangen besser, kritischer und lustiger als alle anderen heimischen Möchtegerns war.
Am Besten finde ich Alkbottle und "Für Immer" genau dann, wenn sie nicht krampfhaft zu rocken versuchen. Die ruhigen, melancholischen Nummern wie das wirklich gute "Trink auf dei Leben" oder "I Dablos di nimmer" sind urösterreichisch klingende Rockballaden. Glaubwürdig, erdig und gelungen und weit besser zum Gesicht und Image der Band passend, als ein vom Sound bis zum Text absolut biederes "Menschen wie wir", das vergeblich auf den deutschen Markt getrimmte "Ich habe Katze", oder das absolut peinlich und schlechte "Sing Schalala".

Sorry Leute, ich hab’s wirklich versucht, aber "Für Immer" ist nicht mehr als pures Mittelmaß. Musikalischer Durchschnittsrock aus Österreich, verziert mit einigen netten Texten, manch netten Schmähs, aber leider Gottes genau ebensoviel lyrischer Banalität.

Und dass nett, bekanntlich die kleine Schwester von Scheiße ist, weiß man wohl auch im Osten der Republik….
Trackliste
  1. A Band (die ka Sau kennt)
  2. So brav
  3. Hackln
  4. Der Meister
  5. Trink auf die Leben
  6. Die Eingsessenen
  1. I dablos di nimmer
  2. Menschen wie wir
  3. Clown in da Birn
  4. Ich habe Katze
  5. Babykrokodil
  6. Sing Schalala
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