Lange Bandnamen und lange Albumtitel waren nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Schon gar nicht für Newcomer. Ich will an dieser Stelle ja nicht in Promoideologie dieser neuen Death Metal Erscheinung eingreifen, könnte mir aber denken, dass sich die neue Band um einige
Asphyx und
Hail Of Bullets Recken nicht unbedingt einen Gefallen tut. Andererseits ist es wohl auch egal, wie sich die Band um Eric Daniels, den ex-Gitarrist des holländischen Todesbleivorschlaghammers und Alwin Zuur, den aktuellen Bassisten der Niederländer nennt. Allein der Name
Asphyx sollte bei allen Werbeschaltungen Ausrufezeichen genug sein, und dass sich
Grand Supreme Blood Court mit
Asphyx Frontsau Martin Van Drunen dann gleich noch den unumstrittenen König des Genres hinters Mikro stellen, wird wohl auch nicht schaden. Musikalisch ist mit dieser
"Startelf" sowieso alles angerichtet und da ist es nur noch die Krönung, dass mit Bob Bagchus (
Asphyx) und Theo van Eekelen von
Hail Of Bullets weitere Klasseleute mitpoltern dürfen, die dem Adel einfach verpflichtet sind und dies auch beweisen.
Musikalisch wälzen sich
Grand Supreme Blood Court dann genau so durch ihre elf Totschläger, wie man es sich als Fan der eingangs genannten Bands erwartet und erhofft. Nicht ganz so doomig und brachial zermürbend wie
Asphyx es im
"normalen" Leben ihrer Vorschlaghämmer tun, und vielleicht nicht ganz so melodisch, wie
Hail Of Bullets. Gerade im Gitarrenbereich zeigt sich die Supergroup aber dennoch völlig
humorlos, unglaublich massiv und total unbarmherzig. Bereits bei
"All Rise" fegen mich die geil knarrenden Death Metal Gitarren vom Bürostuhl, während die Van Drunen Drecksau wieder mal alles an die Wand kotzt. Diese Vocals kann man nicht schönreden. Man weiß was man kriegt und das ist das vielleicht Beste und Härteste, das das Death Metal Mikro seit Jahrzehnten zu bieten hat. Ein Mörderriff macht diesen schleppenden Opener zur polternden Brutalowatschn und bereits nach wenigen Minuten alle Fans der Hauptbands der Protagonisten zu willenlosem Gefolge von
Grand Supreme Blood Court. Natürlich gewinnen die Herren mit diesem Album keinen Innovationspreis. Überraschungen bleiben völlig aus und das ist auch gut so. Genau deshalb massiert mir
"Bow Down Before The Blood Court" von der ersten bis zur letzten Sekunde die Nackenhaare stramm. Genau deshalb hauen mich Schremmhämmer wie der sagenhafte Titetrack, das hysterisch und furchteinflösend sägende
"There Shall Be No Acquittance" oder der martialische Banger
"Veredictum Sanguis" wie ein blutleeres Stück willenloses Fleisch an die Wand.
So muss Death Meal klingen. "Bow Down Before The Blood Court" ist eine kompromisslose zur Schau Stellung all der rohen Energie und Kraft, die diese Musiker immer noch in sich tragen und jeder weitere Song setzt genau
jenes infernale Massaker ohne Wenn und Aber fort, das dieses saugeile Album mitsamt seinem grandiosen Metzel Artwork in Blutrot,
neben dem famosen Asphyx "Deathhammer" zum allerbesten Death Metal Album des Jahres und zur perfekten Ersatzdroge für die, neuerlich nicht erschienene, neue Bolt Thrower macht!
Räudig, dreckig und brachial produziert hat
"Bow Down Before The Blood Court" natürlich – wie könnte es anders sein – auch ein Meister des Genres: Dan Swanö. Mehr Kaufempfehlung muss der Death Metal Gemeinde aller Altersklassen eigentlich wirklich nicht mit auf die Reise gegeben werden.
Nennt mich Einfaltspinsel ohne Innovationsanspruch: Aber
besser als Grand Supreme Blood Court kann man knochig harten Death Metal von der Basis im Jahre 2012 nicht auf den Punkt bringen!