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"Gods Gift" war zwar keineswegs ein Geschenk Gottes und schon gar nicht die göttliche Offenbarung, 23 Jahre nach seinem Release ist das zweite Album der 1985 gegründeten, britischen Thrasher aus Bradford in West Yorkshire aber nicht nur ein lieblich schönes Sammlerkleinod, sondern auch ein immer noch wirklich Laune machendes Dokument dafür, dass auch aus dem England der frühen 90er Jahre handfester Thrash eingeschifft werden konnte.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dieses auf Chrysalis Records erschienene Album einst ausschließlich wegen seines wunderbaren Artworks verhaftet zu haben, ohne wirklich zu wissen, was mich für eine Inhalt erwarten sollte. Auch kann ich mich aber erinnern, dass mir neben dem herrlichen Fantasybildchen auch der Inhalt sehr gut in meine damalige, massiv von Overkill geprägte Welt gepasst hat. Nicht, dass Toranaga je die Klasse der NY-Ausnahmekönner erreicht hätten. Ihre mitunter Power Metal-lastige und dezent doomige Art zu thrashen hat aber durchaus Affinitäten zu den frühen Werken von DD Verni, Blitz und Co. Die musikalischen Wurzeln von Toranaga sind dabei aber dennoch unverkennbar urbritisch. Das lässt sich nicht leugnen und es ist auch gut so. Die NwobHm und auch das Erbe von Black Sabbath schimmern immer wieder durch, wenn man sich durch die Kompositionen von "God’s Gift" hämmert. Ohne sich anbiedern zu wollen, versprühen Toranaga neben der geistigen Melange von Pariah, Sabbat und Satan auf der anderen Seite natürlich auch die Aura der US Riege Namens Overkill, Heathen oder Anthrax. Man mag mir an dieser Stelle vielleicht anmerken, dass "God’s Gift" keineswegs eines jener Classic-Alben ist, bei deren Verfassen mir das Herz höher schlägt und die Emotionen durchgehen, aber das muss ja auch nicht immer sein. Die zweite Toranaga ist dennoch ein schönes und wertvolles Stück ihrer Zeit. Ein feines Dokument britischen Thrash Metals und ein optisch, wie inhaltlich relevantes Sammlerstück. Dass man dabei neben all der Liebhaberei auch wirklich gute Genre Songs wie "The Shrine", "Psychotic", "Hammer To The Skull" oder "Food Of The Gods" zu hören kriegt, ist ohne Frage auch nicht von schlechten Eltern und ein nicht weg zu diskutierender Bonus. Auch wenn einen einst wie heute die dünne Produktion von "God’s Gift" stören mag. Darüber kommt man aber ebenso weg, wie über die Tatsache, dass die extreme Stimme von Mark Duffy vielleicht auch den ein oder anderen Durchlauf mehr benötigt. Nichtsdestotrotz ist "God’s Gift" eines der besten Thrash Machwerke, die Großbritannien im Schatten der überragenden Dreigestirns von Onslaught’s "In Search Of Sanity" (zum Classic), Pariah’s " Blaze Of Obscurity" (zum Classic) und Sabbat’s "Dreamweaver" (zum Classic) in die weite Welt gesandt hat. All jene Nachwuchsbanger, die ihre Thrash Sammlung wieder mal gern mit einem bildhübschen und musikalisch wirklich guten Eisen aufpeppen wollen, sollten auf den nächsten Plattenbörsen die Augen nach "God’s Gift" offen halten. Dem Artwork zuliebe bitte auf Vinyl, denn das haben sich Toranaga wirklich verdient. Trackliste
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